Der Autodidakt Raymond Rochette widmete sich seit dem 15. Lebensjahr der Malerei. Er beginnt mit landschaftlichen Szenerien, die bislang wenig gezeigt wurden. Als Student in der Lehrerausbildung entdeckt Rochette regionale Künstler und wird Mitglied der Vereinigung französischer Künstler, in die er sich aktiv einbringt. Doch was ihn fasziniert und zu immer neuen Werken inspiriert, ist die Welt des Stahls. Der 1993 verstorbene Maler hat an vielen Ausstellungen in Burgund und in Paris teilgenommen. Seine Arbeiten hängen heute in zahlreichen Museen Frankreichs.
Rochette schafft ein immenses Werk, das Zeugnis ablegt von einer industriellen Welt, die sich permanent Prozessen der Veränderung, der Umformung und der Anpassung unterwirft. In seinen Ölgemälden zeigt sich der Kontrast zwischen der Monumentalität der Maschinentechnik und den gelegentlich zwergenhaft wirkenden Menschen, die Dimensionen der Werkshallen und das Farbenspiel des Lichts. Dampfmaschine, Profilwalze, Schmiedehammer, Kurbelwelle, Turbine oder Aggregat für ein Atomkraftwerk: eine in Öl gebannte Technikgeschichte vor Ort. Manchmal sind es einfache Farbflecken, die das Prozessgeschehen in den Industriehallen pointieren.
Das Ecomusée Le Creusot-Montceau, Partnermuseum des LVR-Industriemuseums, besitzt einen Großteil seiner Werke. Mit dieser Ausstellung werden die Arbeiten von Rochette mit einer vom Ecomusée verantworteten Auswahl erstmals dem deutschen Publikum bekannt gemacht.
LVR-Industriemuseum, Schauplatz Oberhausen, Galerie , Hansastr.20, 46049 Oberhausen
Eintritt frei