Das LVR-Industriemuseum Solingen wurde in der Gesenkschmiede Hendrichs im März 1999 eröffnet. Als „Werkstatt für die Welt“ bezeichnet die jahrhundertlange Produktion Solinger Schneidwaren für den europäischen Markt, die sich im 19. Jahrhundert mit dem Aufbau des Überseehandels weltweit ausdehnte. Dies ist der wirtschaftliche Hintergrund, vor dem sich die Gründung der Gesenkschmiede Hendrichs 1886 durch die beiden Scherenfeiler Peter und Friedrich Wilhelm Hendrichs vollzog. Scherenrohlinge produzierte das stetig expandierende Unternehmen Hendrichs, das mit 33 Fallhämmern zu den größten Solinger Betrieben gehörte.
Die 1896 auf dem Fabrikgelände errichtete Unternehmervilla ist Ausdruck des Wohlstandes, zu dem es die Familie Hendrichs durch die florierende Fabrik gebracht hatte. Nach jahrzehntelanger Blütezeit führten schwere Konjunkturkrisen zur Stilllegung des Unternehmens im Jahre 1986. Im selben Atemzug übernahm der Landschaftsverband Rheinland das Industriedenkmal, die Herrichtung als Museum unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Auflagen begann.