Solinger Schneidwaren entstanden traditionell unter Mitwirkung zahlreicher Handwerksberufe überwiegend in Heimarbeit. Neben den Schleifern in den Wasserkotten, Dampfschleifereien, später Motorwerkstätten sowie den Härtern zählten dabei die Reiderberufe, die für die Montage zuständig waren, zu den wichtigsten Heimarbeitern. Sie hatten sich im gesamten Stadtgebiet kleine Werkstätten eingerichtet.
In der auf Taschenmesser spezialisierten Reiderei Lauterjung scheint es, als habe der Besitzer nur mal eine Pause eingelegt. Die Originaleinrichtung ist vollständig erhalten. Mehrere Generationen der Reiderfamilie Lauterjung haben hier ihr Arbeitsleben bestritten, zuletzt Arthur Lauterjung, der bis 1965 in dem Kotten gearbeitet hat. Zusammen mit dem angrenzenden ehemaligen Wohnhaus handelt es sich um ein beispielhaftes Ensemble der Solinger Heimindustrie. In der Werkstatt erfahren Sie vieles über den typischen Solinger Reiderberuf, über die Taschenmesserfabrikation und die Arbeitsteilung in der Schneidwarenindustrie.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Industriemuseum Solingen e.V. macht das LVR-Industriemuseum den Kotten in begrenztem Umfang für Einzelbesucher und Gruppen zugänglich. Mit einem qualifizierten Fachmann werden jährlich mehrere Taschenmesser-Workshops für Kinder angeboten, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes Taschenmesser montieren.
Nicht weit vom Kotten befindet sich die über 100 Jahre alte Müngstener Brücke – Deutschland höchste Eisenbahnbrücke – mit dem neu gestalteten Brückenpark.
Anschrift: Schaberger Straße 16, 42659 Solingen
Öffnungszeiten: Von April bis Oktober 2024 jeden ersten Samstag im Monat von 12 bis 17 Uhr
Mehr Informationen zu den Samstagsöffnungen
Eintritt: 1 €
Termine für den Taschenmesser-Workshop auf Anfrage
Anmeldung/Kontakt: LVR-Industriemuseum Solingen, Tel.: 0212 232410