Die Ausstellung „Spurensuche 1914“ wurde von den Kuratoren, Museumsfachleuten, Lehrern und Schülern am Sonntag, den 6. April, vor breitem Publikum eröffnet. Das LVR-Industriemuseum, Zinkfabrik Altenberg präsentiert die internationale Schülerausstellung bis zum 21. September. Anlass für das Projekt ist das Gedenkjahr 2014, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal jährt.
Das LVR-Industriemuseum gab vor ca. drei Jahren den Anstoß zu dieser besonderen Ausstellung, internetbasiert und medial mit Schulen und Museen zusammenzuarbeiten. Im Vordergrund stand dabei die Idee, dass die Schüler über das eigene Forschen und Entdecken vor Ort einen neuen Zugang zur Geschichte von 1914 bis 1918 finden. Die Kooperation mit internationalen Partnern ergänzte diese regionale Perspektive um einen europäischen Blickwinkel.
Die Ausstellung auf der Galerie in der Walzhalle ist das Ergebnis des gleichnamigen internationalen Projektes zwischen Museen und Schulen aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Polen. Die Beteiligten des Projektes sind: das Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum Dinslaken, Partnerschule des LVR-Industriemuseums, Oberhausen, außerdem das Ecomusée Creusot-Montceau (Frankreich), die Abteilung Grenzgeschichte der AHS Eupen (Belgien), das Muzeum Slaskie (Polen) mit ihren jeweiligen Partnerschulen sowie das Ruhr Museum Essen und das LVR-Industriemuseum, Solingen. Als wissenschaftlicher Partner steht der Lehrstuhl für die Didaktik der Geschichte von Prof. Bärbel Kuhn dem Projekt zur Seite, die medienpädagogische Beratung übernimmt das LVR-Zentrum für Medien und Bildung.
In der fast dreijährigen Vorbereitungsphase haben sich die Schüler und Schülerinnen mehrfach getroffen, sowie regelmäßig ausgetauscht, nicht nur in Oberhausen und Essen, sondern auch in Frankreich und Belgien. Damit die Schüler ihre ambitionierten Beiträge durchführen konnten, haben sie wiederholt verschiedene Archive/Bibliotheken besucht und eng mit den Partnermuseen zusammengearbeitet.
Das Projekt selbst besteht aus zwei Einheiten. 2012 startete das Projekt mit der Vorbereitung einer virtuellen Ausstellung, die im August 2013 online gegangen ist (www.traces1914.eu). Nachdem das erste Projektjahr den Fokus auf die virtuelle Ausstellung gelegt hat, ist im zweiten Jahr eine klassische analoge Ausstellung erarbeitet worden. Dazu haben die beteiligten Jugendlichen noch intensiver in die Museumsarbeit hinein geschnuppert. Alle beteiligen Museen präsentieren eigene Ausstellungen mit einer gemeinsamen internationalen Einheit und eröffnen ihre Ausstellungen im Verlauf des Jahres 2014.
„Spuren durch den Krieg“ heißt die Ausstellung der Dinslakener Schüler. Die elf beteiligten Schüler und Schülerinnen der GHZ haben sich mit großer Hingabe und Kreativität auf Spurensuche begeben. In acht Ausstellungseinheiten gehen sie der Frage nach, wie sich der Krieg auf das Leben der Soldaten an der Front und auf das der Frauen und Kinder in der Heimat ausgewirkt hat. Die Schüler nähern sich dem Thema, indem sie ganz unterschiedliche Aspekte des Alltags und des Kriegsgeschehen beleuchten: eine aufgebaute Küche transportiert die beengte Wohnsituation, ein Kinderbuch, im Krieg umgeschrieben, verdeutlicht das Durchdringen der Kriegsideologie bis ins Kinderzimmer, Veränderungen in der Mode zwischen 1900 und 1920 werden aufgezeigt, Briefe zeigen die persönliche Situation ihrer Schreiber sowie den Weg eines Soldaten während seines Einsatzes und den Einstieg der Frauen in die industrielle Arbeitswelt der Männer.
Nach Ende der Laufzeit in der Zinkfabrik Altenberg wird die Ausstellung im Museum Voswinckelshof in Dinslaken gezeigt.
Die Ausstellung „Spurensuche“ läuft parallel zur Ausstellung 1914 –Mitten in Europa, die das LVR-Industriemuseum und das Ruhr Museum in der Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen zeigen.
Darüber hinaus vervollständigt und ergänzt ein umfangreiches Begleitprogramm beide Ausstellungen. Filme, Musik, szenische Lesungen und Führungen beleuchten den Vorabend des Ersten Weltkriegs und die Nachkriegszeit auf anschauliche sowie sehr persönliche Weise und machen so die Zeit und Lebenssituation um 1914 greifbar.
Weitere Infos zur Ausstellung finden Sie hier.
LVR-Industriemuseum
Galerie der Zinkfabrik Altenberg
Hansastraße 20,
46049 Oberhausen
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 – 17 Uhr, samstags und sonntags 11 – 18 Uhr, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai und Pfingstmontag geschlossen
Besucherinfos und Buchungen von Führungen bei kulturinfo rheinland unter
Tel.: 02234/9921-555 (Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 10-15 Uhr) oder Mail an info@kulturinfo-rheinland.de
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Blick in die Ausstellung "Spurensuche 1914"
(c) LVR-Industriemuseum
Foto: Ines Steffen
Blick in den von den Schülern originalgetreu nachgebauten Wohnraum einer Arbeiterfamilie um 1914 in der Ausstellung "Spurensuche 1914"
(c) LVR-Industriemuseum
Foto: Annika Becker