Foto (Repro von Glasnegativ) „Verladung von Bauteilen für die Eisenbahnbrücke über den Rio Dulce in der argentinischen Provinz Santiago del Estero“, 1924, 24 x 18cm, Inv.-Nr.: ah g/2037
Nicht nur in Deutschland machte sich das Montan- und Maschinenbauunternehmen Gutehoffnungshütte (GHH) einen Namen. Seine geschäftlichen Aktivitäten gingen weit über die Landesgrenzen hinaus und zeigten, wie globalisiert das Unternehmen mit seinen internationalen Verflechtungen damals bereits war.
Bis auf die andere Seite der Welt schafften es die Produkte der GHH, wie beispielsweise eine Brücke, die für die argentinische Provinz Santiago del Estero bestimmt war. Seit 1926 führt diese Brücke über den Rio Dulce.
Holzbrücken, Steinbrücken und Hängebrücken dominierten noch bis ins 19. Jahrhundert den Brückenbau. Mit der Industriellen Revolution wurde der Brückenbau durch die Entwicklung eiserner Brücken revolutioniert. Doch erst die Einführung des Schweißeisens im Brückenbau sorgte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für höhere Belastbarkeit der Brücken. So konnten nicht nur Fußgänger und Wagen über die Brücken fahren, sondern auch ganze Eisenbahnen.
Bei der Brücke über den Rio Dulce handelt es sich ebenfalls um eine Eisenbahnbrücke. Die Brückenteile wurden 1924 im Sterkrader Werk gefertigt und bereits zwei Jahre später verband die Brücke die Orte Santiago del Estero und La Banda miteinander. Auch heute überspannt die „Puente Carretero“ noch mit einer Länge von 856 Metern den argentinischen Rio Dulce. Die Fachwerk-Balkenbrücke besitzt 12 Öffnungen von je 70 Metern Stützweite und hat ein Gesamtgewicht von etwa 6000 Tonnen.
Im Brückenbau betätigte sich die GHH bereits seit 1850, damals noch als Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel und Huyssen. Zahlreiche Brücken der GHH lassen sich in Deutschland finden. Auf dem internationalen Markt wurden neben Argentinien auch Frankreich, Brasilien, Peru, die Türkei, Kolumbien, Venezuela und Ägypten beliefert.
Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt: „Zu Land, zu Wasser und in der Luft – Mobilität bei der GHH“
Katharina Kröll
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