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Grafik Industrieanlage

Reklamemarke "Osram"

um 1916

Reklamemarke mit vier Lampen, deren Leuchtmittel die Aufschrift "Osram" tragen, umgeben von dem Schriftzug "Elekrisches Osram-Licht, billiger als Petroleum."

Reklamemarke „Osram-Licht“, Deutsche Gasglühlicht AG, um 1916, Papier, 5 x 3,5 cm, Inv.-Nr.: rz 01/330 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Bis 1930 standen verschiedene Beleuchtungssysteme unterschiedlicher Energieträger in Konkurrenz zueinander. Der Siegeszug des elektrischen Lichts war bis dahin keineswegs klar.


Vor dem Ersten Weltkrieg wurden Straßen und Häuser je nach Wohnlage, finanziellen Möglichkeiten und Bedarf entweder mit Gas, Strom oder Petroleum beleuchtet. Gas und Strom waren Erzeugnisse aus heimischer Kohle. Petroleum, das aus Erdöl gewonnen wurde, importierte das Deutsche Kaiserreich aus Nordamerika.


Mit Kriegseintritt der USA 1916 kam es zu einer Petroleumverknappung, da die Bezahlung über Devisen erfolgte und der Import eingeschränkt wurde. Elektrizität sollte die Versorgungslücke füllen, so dass man die Kapazitäten für die Stromerzeugung zunächst erhöhte. Energie wurde billiger und der Verbrauch stieg deutlich an.


Die Kriegsproduktion lief jedoch in vollen Zügen und in der Folge kam es zu einer Kohleverknappung und staatlichen Regelungen des Verbrauchs. Eine eigene Elektrizitätswirtschaftsstelle war fortan für die Reduktion des Verbrauchs zuständig.


Die Werbung spiegelte die Entwicklung der Kriegswirtschaft wieder. Bis zum Ersten Weltkrieg warben die Unternehmen damit, dass Elektrizität sicher und hygienisch sei. Nach 1914 appellierte man an den Patriotismus der Kunden und führte die günstigeren Kosten für Strom als wichtiges Verkaufsargument an.


Die Reklamemarke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zeigt vier einfache Hängeleuchte mit „Osram-Drahtlampen“, wie sie vielerorts in den Küchen einfacher Haushalte oder in Werkstätten in den Städten, Vorstädten oder auf dem Land zu finden waren. Die Werbung richtete sich nun nicht mehr nur an das wohlhabende Bürgertum, sondern auch an Arbeiter und Landwirte, die bisher noch nicht an das städtische Stromnetz angeschlossen waren.



Regina Weber


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