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Quelle-Katalog 1964

1964

Eine Titelseite eines Quelle-Kataloges

Quelle-Hauptkatalog Nr. 642 für Frühjahr/ Sommer 1964, Quelle Aktiengesellschaft & Co. KG, Fürth, 1964, Papier, 33,8 x 24,3 cm, Inv.-Nr.: eu 99/5 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Von der Konservendose bis zum Fertighaus – die Philosophie von Quelle war es, dem „kleinen Mann“ etwas mehr als das Nötige liefern zu können. 1927 begann eine Erfolgsgeschichte, die 2009 plötzlich und für viele unerwartet endete. Kataloge, wie der von 1964, formten den Geschmack von Millionen und wurden sehnsüchtig erwartet. Sie sind ein Spiegel einer Gesellschaft und ihrer Konsumbedürfnisse.

Vier historische Bekleidungskataloge des Versandhauses „Quelle“ ausden 1950er und 60er Jahren

Nach der Neugründung Quelles 1948 dauerte es fast acht Jahre, bis der Kundenstamm das Vorkriegsniveau erreichte. Die Konkurrenz von Neckermann, Bader oder GEG war hart. Möbel hatte Quelle seit 1954 im Programm. Ab 1961 profitierte der Quelle Foto- und Filmdienst vom Beginn der deutschen Reiselust. Quelle-Reisen kamen 1962 auf den Markt. Im gleichen Jahr wurde auch für die eigenen vier Wände gesorgt: Fertighäuser! Bis 1964 stieg Quelle zum größten Versandhaus Europas auf. An der Zielgruppe des Unternehmens änderte sich jedoch nichts: Der „Kleine Mann" sollte preiswert bedient werden und für alle Lebensbereiche das Nötige und ein bisschen mehr finden. Die Noris-Kaufhilfe half seit 1956, das kleine Glück zu finanzieren.


Anfang der 1960er Jahre veränderte sich der Quelle-Katalog. Bestimmten noch im Sommer 1957 vor allem Schwarzweißfotos das Erscheinungsbild, so waren es im Herbst/ Winter 1959/60 bereits Farbfotos. Der Katalog Frühjahr/ Sommer 1964 stimmte in Aufmachung und Gestalt weitgehend mit den Vorgängern überein. Er behielt das Großformat, das er mit zeitgenössischen Zeitschriften wie „Constanze“ teilte. Auch in der Mode blieb er eng am Zeitgeschmack: Die Dame sollte – so die Empfehlung der Quelle – das Complet oder das Set meist in Pastelltönen oder strukturiertem Braun tragen; die junge Frau durfte sich frecher geben, Rücken zeigen und den Rock fliegen lassen. 1967 schlug Quelle ein neues Kapitel auf: der damals weltbekannte Designer Heinz Oestergaard wurde der bestimmende Modeberater für alle vertriebenen Kollektionen. Er beeinflusste den Geschmack von Millionen.



Martin Schmidt


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