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Luftdurchlässigkeitsprüfer, Karl Schröder KG, Weinheim, 1970 - 1974, Metall, Glas, Gummi, Kunststoff, 155 x 50 x 40 cm, Inv.-Nr.: bg 98/560 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Seit den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wird die Qualität von Papier systematisch geprüft. Das wichtigste Kriterium ist die Haltbarkeit, aber auch andere Eigenschaften können je nach Verwendungszweck von entscheidender Bedeutung sein. Die Luftdurchlässigkeit spielt z.B. bei Verpackungspapieren eine wichtige Rolle.
Die Geschichte der standardisierten Papierprüfung begann in den 1880er Jahren: 1886 wurden Anforderungen an „Normalpapiere“ formuliert, die die Papierqualität für wichtige behördliche Schriftstücke festlegten. Kurz zuvor hatte eine staatliche Prüfungsanstalt die Arbeit aufgenommen. Grund waren – zum Teil berechtigte – Zweifel an der Qualität der neuen industriell gefertigten Papiere. Besonders Behörden befürchteten eine eingeschränkte Haltbarkeit.
Nachdem die Notwendigkeit der Papierprüfung erst einmal erkannt war, wurden zahlreiche Verfahren zur Prüfung verschiedenster Eigenschaften erarbeitet. Dabei wurden die einzelnen Qualitätsmerkmale in messbare Kriterien übersetzt und Apparate entwickelt, die reproduzierbare Prüfergebnisse liefern. Der wichtigste Hersteller von Prüfgeräten war zunächst die Firma Louis Schopper in Leipzig. Auf deren Verfahren basierte die Normfestsetzung für die meisten Merkmale. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts übernahm das Deutsche Institut für Normung diese Funktion.
Die wichtigsten Qualitätskriterien sind Festigkeit und Haltbarkeit; aber auch Biegesteifigkeit, Rupffestigkeit, Glätte, Licht-, Wasser- oder Fettdurchlässigkeit, Saugfähigkeit, Nassfestigkeit usw. sind bei manchen Papiersorten von entscheidender Bedeutung. Die Luftdurchlässigkeit kann vor allem bei Verpackungspapieren ein wichtiges Merkmal sein. Bei der Prüfung mit diesem Luftdurchlässigkeitsprüfer erzeugt man durch Verschieben der beiden Flüssigkeitsbehälter ein Druckgefälle, so dass Luft durch die eingespannte Papierprobe gedrückt wird. Die Menge der Luft pro Zeiteinheit wird gemessen.
Sabine Schachtner
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