Betriebsferien: Alle Schauplätze des LVR-Industriemuseums sind vom 23.12.2024 bis einschließlich 1.1.2025 geschlossen.
Strumpfpuppe, 1950 - 1959, Textilie, Watte, Kunststoff, 7 x 22 x 35 cm, ca. 250 gr., Inv.-Nr.: ra 99/900 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Womit spielten viele Kinder als es noch nicht für jedermann erschwingliches Spielzeug zu kaufen gab? Mit selbstgemachten Spielzeug! In den Zeiten des Krieges aber auch in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit waren selbstgefertigte Haushaltsgegenstände, Kleinmöbel und eben auch Spielzeug sehr verbreitet.
Die Herstellung dieser Gegenstände war vielfach ein willkommenes Feld für handwerkliche Fähigkeiten und kreativen Ideenreichtum. In der Regel sind dabei Dinge mit einem hohen symbolischen und emotionalen Wert entstanden, die länger erhalten blieben als Fertigprodukte.
Die Puppe wurde aus einem nicht mehr gebrauchten – vielleicht übrig gebliebenem - blauen Socken und Resten von anderen Näharbeiten gefertigt. Sie hat auf dem Bauch drei rote Kunststoffknöpfe und um den Hals einen rot und weiß karierten Stoffrest als Schal gebunden. Der Socken könnte aufgrund der Gestaltung und des Materials aus den 1950er Jahren stammen. Anleitung zur Herstellung solcher Puppen gab es vor allem in Modezeitschriften. Vor allem in der NS-Zeit, aber auch schon vorher, wurden solche Anleitungen in großer Zahl angeboten. Ziel war die Einsparung von Rohstoffen und die Wiederverwertung von Materialien.
Die Strumpfpuppe wurde 1999 vom LVR-Industriemuseum bei einer Textilsammlerin gekauft. Ihr Ursprung ist nicht bekannt.
Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „erfindungsreich – Eigenbauten und Flickwerk“
Nicole Scheda
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