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Grafik Industrieanlage

Fußballplatz Schalke 04

1932

Gerahmtes Ölbild zeigt den Blick auf einen Fußballplatz mit Zuschauerrängen vor einer Industriekulisse

Gemälde „Fußballplatz Schalke 04“, Friedrich G. Einhoff, Gelsenkirchen, 1932, Öl auf Sperrholz, Glas, Holz, 47,5 x 68,5 x 3 cm, Inv.-Nr.: rz 00/282 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Wie kaum einem anderen Maler gelang es Friedrich G. Einhoff (1901 – 1988), die verschiedenen Lebensräume von Menschen in einer eher spröden, von der Industrie geprägten Stadtlandschaft künstlerisch darzustellen. In Gelsenkirchen aufgewachsen, malte er zwischen 1920 und 1933 in vielen hundert Bildern die monotone Wirklichkeit und das Alltagsgrau seiner Heimatstadt in einer expressiven Farbigkeit.


Fast 70.000 Zuschauer drängten sich am 1. Juni 1931 beim Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf um den Spielfeldrand. „Selbst die Fahnenstangen, die Bäume auf dem Wall, die Dächer der näheren Umgebung, ja sogar der Gasometer in der Nähe [...] dienten als günstige Ausguckposten.“ So beschrieb die „Gelsenkirchener Zeitung“ einen Tag nach der Begegnung die ausgelassene Stimmung auf einer Sportanlage, die seit 1928 zu den größten Fußballarenen Deutschlands gehörte: die „Kampfbahn-Glückauf“ in Gelsenkirchen.


Wie vertraut Einhoff mit dieser Arbeits- und Lebenswelt der „Malocher“ war, zeigt eindrucksvoll sein Gemälde von der mitten in Schalke liegenden „Kampfbahn-Glückauf“. Seine Jahre als Fußballer in der Jugendmannschaft des FC Schalke 04 mögen ihn inspiriert haben, das magische Grün des Spielfeldes vor der düsteren Kulisse des Steinkohlenbergwerkes Consolidation im Bild festzuhalten. Der Betrachter taucht ein in eine Welt, in der der Sport, der Alltag in der Wohnkolonie und die Arbeit auf der Zeche oder im Hüttenwerk für die meisten Menschen im „Kohlenpott“ noch untrennbar miteinander verknüpft waren. Insofern überrascht es nicht, dass die Sportanlage den traditionellen Bergmannsgruß „Glückauf“ in ihrem Namen trägt. Viele Mitglieder des Fußballclubs standen bei Zeche Consolidation eh unter Vertrag und ohne tatkräftiges Sponsoring von „Consul“ wäre die „Kampfbahn“ damals sicherlich nicht gebaut worden.


Das Gemälde gehört zu den frühen Werken des Künstlers. Nach 1933 stellte Einhoff seine Bilder nicht mehr öffentlich aus, da sie von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ entfremdet wurden. Durch glückliche Umstände überlebten die bis 1933 entstandenen Kunstwerke den Krieg nahezu vollständig. Ein kleiner Teil seiner rund 1.000 Werke mit Motiven von Industrielandschaften befindet sich in der Sammlung des LVR-Industriemuseums.


Michael Gaigalat


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