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Bindengürtel

1930 – 1939

Bindengürtel aus Stoff für die Monatshygiene in den 1930er Jahren

Bindengürtel für die Monatshygiene, 1930 - 1939, Baumwolle, Wolle, 17 x 52 cm, Inv.-Nr.: ra 01/327 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Tampons und Einmal-Binden – heute völlig selbstverständlich – sind eine relativ neue Erfindung.


Dieser Bindengürtel mit einer mehrfach verwendbaren Binde aus Wolle, die nach Gebrauch gewaschen wurde, ist der Vorläufer der Wegwerfprodukte der Monatshygiene. Spezielle Artikel für die Monatshygiene gab es erst Ende des 19. Jahrhunderts. Vorher fingen die Frauen das Menstruationsblut in ihren Unterröcken und Unterhemden auf. Da die Röcke tagelang getragen wurden, kam es häufig zu gefährlichen Infektionen.


Deshalb rieten Gynäkologen zu einem Bindengürtel, an dem auswechselbare Binden befestigt werden konnten. Das Waschen der Binden war sehr zeitintensiv. Es passte nicht mehr in die neue, schnelllebige Zeit, deshalb entwickelte die Hygiene-Industrie Ende der 1920er Jahre die Einmalbinde „Camelia“ aus Zellstoff, die weiterhin am Bindengürtel befestigt wurde. In den 1920er Jahren kamen auch gummierte Monatshöschen auf.


Anfang der 1950er Jahre wurde der erste Tampon in Deutschland produziert. Da die Mode enger wurde, musste für die auftragende Bindenkonstruktion ein Ersatz gefunden werden – und so entstand 1972 die Binde mit selbst haftendem Klebestreifen. Das läutete den Beginn einer einschlägigen Veränderung ein. Es kamen immer neue Bindenformen und Größen auf den Markt, die sich mittlerweile selbst farblich der Unterwäsche anpassen.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Dessous – 150 Jahre Kulturgeschichte der Unterwäsche“


Jasmin Heil


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