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Grafik Industrieanlage

Metallbaukasten „ELEX 502 A“

1935

Bunter Metallbaukasten mit verschiedenen Elementen drin. Vorne sind zwei Jungen auf einer Karte zu sehen. Daneben die Schrift: Elex Märklin Elektrischer Experimentierkasten. Auf der rechten Seite erkennt man einen schwarzen Telefonkopfhörer

Metallbaukasten „ELEX 502 A“, Gebr. Märklin & Cie. GmbH, Göppingen, 1935, Duraluminium, Bakelit, Messing, Stahl, Textil, Papier, 36,50 x 23,00 x 6,00 cm, Inv.-Nr.: rz 18/153 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Metallbaukästen bilden die Welt der Großen im Kleinen nach und schaffen Abbilder der realen technischen Umwelt. Wie nah sie dabei am Puls ihrer Zeit waren, zeigen die verwendeten Materialien wie etwa Aluminium oder Kunststoff.


Der Metallbaukasten „ELEX“ wurde von 1932 bis 1962 hergestellt. Ab 1935 kam der Kasten „502 A“ der Reihe hinzu. Er vermittelte den Bau eines Telefons. Der Metallbaukasten „502 A“ enthielt unter anderem zwei Telefonhörer aus Phenol-Formaldehyd-Harz (Bakelit), eine Glockenschale für den Bau einer Klingel, eine Rechteckplatte aus vernickeltem Messing, zwei quadratische Blechdosen mit diversen Schrauben und Muttern sowie eine 72-seitige Versuchs- und Konstruktionsanleitung. Eine Stromquelle in Form von zwei Taschenlampenbatterien musste hinzugekauft werden. 1936 kostete der „ELEX 502 A“ 18 Reichsmark.


Die große Beliebtheit von Metallbaukästen, zum Beispiel von Anbietern wie Walther, Märklin oder Trix lässt sich insbesondere im Kontext des herrschenden Zeitgeistes der 1920er und 1930er Jahre begreifen. Er kam zu einer Zeit auf den Markt, als die „Wunder der Technik“ allgegenwärtig waren.


Die Kästen waren auf streng technischer Grundlage aufgebaut und ihre Ausstattung war nach pädagogischen Richtlinien gestaltet. Einerseits wurden die zu bauenden Modelle immer wirklichkeitsgetreuer, andererseits zeigten die Anleitungshefte eine spezifische didaktische Konzeption: Sie orientierten sich an der Fachsprache der Ingenieure und boten einen systematischen Einstieg in die Kunst des Konstruierens.


Zwar brachte die Berliner Firma Walther 1932/33 eigens einen Baukasten für Mädchen heraus, doch blieb der Metallbaukasten in den 1920er und 1930er Jahren fast ausschließlich ein Spielzeug für Jungen. Mit dem „Mädchenbaukasten“ konnten letztlich nur Modelle wie Kinderwagen, Gartenschirme oder Haushaltsmöbel konstruiert werden.


Weitere Informationen zur Ausstellung "nützlich & schön. Produktdesign von 1920 bis 1940"


Anna Lienert


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