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Elektrischer Teekessel, Rowenta-Rasierwasserwärmer, WMF-Toaster, Rowenta Metallwarenfabrik GmbH, Offenbach am Main, Württembergische Metallwarenfabrik, Geislingen an der Steige, um 1925, Metall, Kunststoff, Bast, Kork, 16,5 x 26 x 18 cm, 23 x 20,5 x 9,5 cm, 6 x 11 x 10 cm, Inv.-Nr.: rz 01/82, rz 01/83, rz 01/85 623© LVR-Industriemuseum, Foto: Tanita Dreßen
Erst in den späten 1950er Jahren stattet sich die Mehrheit der Haushalte mit elektrischen Haushaltsgeräten aus. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es nur wenige elektrische Geräte in den deutschen Haushalten.
Trotz eines kurzen wirtschaflichen Aufschwungs nach dem Ersten Weltkrieg waren Strom und auch die Geräte selbst für den Durchschnittsverdiener recht teuer. Vor allem in ländlichen Gegenden fehlten häufig auch Stromleitungen. Strom blieb daher lange Zeit ein Luxusgut.
Die Familie Witzheller stattete sich jedoch bereits in den 1920er Jahren mit elektrischen Geräten aus. Unter anderem besaß sie einen elektrischen Teekessel und einen elektrischen Rasierwasserwärmer. Einem Großteil der Wohnungen stand kein fließendes, heißes Wasser zur Verfügung und warmes Wasser war für die Rasur weit angenehmer.
August Wolf Witzheller, geb. 1892, war im Ersten Weltkrieg Meldereiter in Verdun, und arbeitete anschließend bis 1921 als Buchhalter, bevor er in Essen eine Generalvertretung für elektrische Markenartikel übernahm. Er vertrieb die Marken Rowenta, WMF und Miele auf Messen und vermittelte diese auch an Geschäfte und Vertreter weiter.
Gertrud Witzheller, geb. Linken, war Assistentin bei einem Zahnarzt in Mönchengladbach, bevor sie in den 1920er Jahren in Essen in der Markgrafenstraße 40 unter ihrem Mädchennamen Trude Linken eine eigene Praxis als Dentistin eröffnete. Das Ehepaar hatte eine Tochter, die von einem Kinder- und Dienstmädchen betreut wurde. Die Familie gehörte im Vergleich zur Mehrheit der Bevölkerung zu den „Bessergestellten“. Durch August Witzheller konnten sie zudem günstig an die Produkte gelangen.
Die elektrischen Geräte hat die Tochter Ursula Witzheller dem Museum im Jahr 2001 als Schenkung vermacht.
Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Energiewenden – Wendezeiten“
Regina Weber
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