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Grafik Industrieanlage

Angoraschere

1940 – 1959

Liegende Schere aus Stahl

Angoraschere, Firma Robert Klaas, Solingen, 1940 – 1959, Stahl mit Drahtbügeln, 14,8 x 5,2 cm, Inv.-Nr.: sg 97/197 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Mit dieser Spezialschere mit ihren stumpfen Spitzen, den Bügeln auf den Schneiden und den aufgebogenen Griffen konnten Angorakaninchen schonender und verletzungsfrei geschoren werden. Gleichzeitig erhielt man eine längere Wolle als beim früher üblichen Rupfen, wobei dem lebendigen Tier die Haare ausgezogen werden.


Nicht nur Menschenhaare, sondern auch das Fell von Tieren will gepflegt und geschoren werden. Bei der Gestaltung dieser Scheren stehen zwei Aspekte im Vordergrund: Sicherheit und Ertrag. Da Tiere nicht freiwillig stillhalten, sind etwa die Pferdescheren oder die Viehmarkierschere aufgebogen gearbeitet, um die Tiere nicht zu verletzen. Bei den Schafen oder den Angorakaninchen ist neben einer schonenden Behandlung immer auch eine möglichst hohe Ausbeute an guter Wolle das Ziel des Scherens.


Im Zuge der Autarkiebestrebungen der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik förderten staatliche Stellen die Zucht von Angorakaninchen, um die Ausbeute an Wolle zu steigern. Die Firma Hauptner, spezialisiert auf veterinärmedizinische Instrumente und Geräte zur Tierzucht und- pflege, reagierte zuerst und brachte 1938 die entsprechende Schere auf den Markt. Angorascheren wurden insbesondere in den 1940er und 1950er Jahre verkauft. Die hier gezeigte Schere stellte die Fa. Robert Klaas, Solingen her.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Im Schnitt gut – Scherengeschichte(n)“


Dagmar Thiemler


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