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Betriebsferien: Alle Schauplätze des LVR-Industriemuseums sind vom 23.12.2024 bis einschließlich 1.1.2025 geschlossen.

Grafik Industrieanlage

Digitale Kunst

Dauerhafte Arbeiten Futur 21

An den 16 Industriemuseum der beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe wurden im Rahmen des Medienkunstfestivals Futur 21 neue digitale-künstlerische Präsentationen eröffnet, die dauerhaft in den Museen verbleiben. Die künstlerischen Arbeiten knüpfen an die Geschichte der Orte an und beschäftigen sich mit Themen wie Klimawandel, Energiegewinnung, Ressourcen und künstliche Intelligenz. Entstanden sind Fassadenprojektionen, AR-Parcours sowie Video-, Sound- und Lichtinstallationen, die Sie zum Entdecken einladen.


Baumwollgeschichten

Darstellung einer Kleidungsproduktion in futuristischem Design

Simone Glück & Svenja Jessen

Für die Dauerausstellung der Textilfabrik Cromford hat die Designerin Simone Glück die Schnittstelle für eine interaktive Medienwand gestaltet. Zentrales Thema ist der Rohstoff Baumwolle. In assoziativer Anordnung informieren zehn Kapitel mit kurzen Texten der Autorin Svenja Jessen über die historischen und aktuellen Zusammenhänge rund um die Baumwoll- und Textilindustrie.
Mit der Medienwand thematisiert das Museum die globale Einbettung der Textilfabrik in den internationalen Baumwollhandel des 18. Jahrhunderts. Neben Wissenswertem zur Pflanze können Besucher*innen zudem etwas über die Wechselbeziehungen von Anbau, Verarbeitung, Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Klimawandel erfahren.

Textilfabrik Cromford, Ratingen

Follow the Future

Tablet mit bunten Animationen vor einem Gebäude

Anita Augustin, Tim Berresheim & Tobias Raschbacher

Der storybasierte Augmented-Reality-Parcours lädt zur interaktiven Entdeckungstour und spielerischen Auseinandersetzung mit zukunftsweisenden Themen ein. In der Tuchfabrik Müller in Euskirchen liegt der Fokus auf außergewöhnlichen Fasern, Stoffen und Textilien. Mit dem AR-Parcours erkunden Sie das Gelände der Industriemuseen virtuell wie analog und lernen über die Zukunft des Bauens, der Stadt, der Materialforschung und der Energiegewinnung nachzudenken.

Tuchfabrik Müller, Euskirchen


Novum

Blick auf die Portal-Skulptur aus Plexiglas.

Nadine Kolodziey

Für die Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen entwickelte die Künstlerin Nadine Kolodziey einen virtuellen Parcours mit fünf Augmented-Reality-Stationen. Ausgehend von einem Torbogen im Lichthof der Gesenkschmiede Hendrichs eröffnet Novum den Blick in eine parallele digitale Welt. Mit einem Mobilgerät kann diese AR-Landschaft, die virtuell über der alten Fabrik liegt, spielerisch und interaktiv erkundet werden. Im Zentrum der Arbeit steht insbesondere die Frage, wie digitale Narrative unsere Wahrnehmung von Zeitlichkeit verändern. Während in der Gesenkschmiede die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, verändern sich die digitalen Objekte mit dem Kreislauf der vier Jahreszeiten und spannen einen Bogen aus der Vergangenheit in die Zukunft.

Gesenkschmiede Hendrichs, Solingen

Papier-O-Mat

Tablet mit darstellung des Spiels Papier-O-Mat.

Cris Wiegandt

Ist die Nutzung von Holz für die Papierherstellung angesichts des Klimawandels noch vertretbar? Und wohin mit all den Plastikabfällen? Ausgehend von diesen Fragen hat die Künstlerin Cris Wiegandt eine Rauminstallation mit einem hypothetischen Ansatz zum Thema Zellulose entwickelt. Im Zentrum eines „Was wäre, wenn“-Szenarios steht ein fiktiver Komposter, in dem Bakterien Plastikmüll in neuartige Zellulose transformieren, aus der Papierprodukte entstehen. Cris Wiegandts humorvoller Umgang mit technologischen Szenarien ist dabei weniger von funktionalistischen Kriterien der Nutzbarkeit bestimmt, sondern lenkt die Aufmerksamkeit vielmehr auf gegenwärtige ökologische Missstände.

Papiermühle Alte Dombach, Bergisch Gladbach


Future Grid

Stahlobjekt bei Nacht, dass mit einer rasterfömiger Lichtprojektion angestrahlt wird

Mischa Kuball

Der Düsseldorfer Konzeptkünstler Mischa Kuball inszeniert mit der Licht- und Klanginstallation future_grid ausgewählte Fragmente industrieller Großmaschinen. Nach Anbruch der Dunkelheit werden weiße Lichtgitter auf die ausrangierten Artefakte projiziert. Sie markieren einen freien Raum, der assoziative Bezüge zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eröffnet. Eigens für die Objekte komponierte Musikstücke von SONAE, XAMBUCA und Gudrun Gut laden dazu ein, mit allen Sinnen in diese postindustrielle Landschaft einzutauchen und Zukunftsvorstellungen einer Generation junger Menschen nachzuspüren.
In Kooperation mit der LVR Christoph-Schlingensief-Schule in Oberhausen sind fiktionale Geschichten entstanden, in denen Schüler*innen in Dialog mit den Maschinen und ihrer Historie treten.

Peter-Behrens-Bau, Oberhausen

Shapeshifting Energy

Digitale Pixel-Darstellung in wellenförmiger Anordnung

Cristina Tarquini

Die italienische Designerin Cristina Tarquini erforscht in der interaktiven Video- und Soundinstallation Shapeshifting Energy die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Erderwärmung und sensibilisiert für das empfindliche Gleichgewicht des Wasserkreislaufs. Eine interaktive Schnittstelle ermöglicht es, Regen, Schnee oder Wolkenbildung virtuell zu manipulieren. Benutzer*innen erleben im Verlauf der Interaktion Einschränkungen ihrer Entscheidungsmöglichkeiten, ausgelöst durch zunehmende Dürren und Überschwemmungen, einen abnehmenden Trinkwasserspiegel oder zusätzliche Hitzeentwicklung. Unterstützt werden die immer wieder neu generierten und in den Raum projizierten Point-Cloud-Animationen von einer Klanglandschaft des Soundkünstlers Antoine Bertin.

Kraftwerk Ermen & Engels, Engelskirchen