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"Mensch ärgere Dich nicht", "Monopoly" und "Die Siedler von Catan" – auch heute noch wird in vielen Familien und Freundesrunden mit Würfeln, Figuren oder Karten spielerisch gegeneinander gekämpft.
Bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts nutzt man die Möglichkeit, Spielpläne auf Papier zu drucken. So ließen sie sich auf einfachem Wege vervielfältigen, im Gegensatz zu den aufwendigen, oft auch repräsentativen hölzernen Spielbrettern und -tischen.
Ende des 19. Jahrhunderts, ab den 1880er-Jahren, wurde es üblich, die Spielpläne auf Pappe aufzuziehen und das Zubehör für Gesellschafts- und Unterhaltungsspiele in praktische, hübsche Kartons zu verpacken. Mit der Zeit wuchs die Anzahl der Spiele und aus fast alle aktuellen Entwicklungen in Technik und Gesellschaft entstanden neue Spieleideen. Spielfiguren wurden häufig noch bis in die 1930er-Jahre individuell entworfen, aus Zinn oder Papiermaché geformt und farbig gefasst. Da gibt es kleine Rennwagen für "Durch´s Ziel – Das Würfelspiel aller Autofreunde" aus den 1930er Jahren, Gänse, Hühner und Truthähne für das alte und immer wieder neu aufgelegte "Gänsespiel", "Pony Hütchen", "Emil" und "Gustav mit der Hupe" für "Emil und die Detektive" aus dem Jahr 1932. Ein weiteres beliebtes Motiv für zahlreiche Spiele war der entstehende Tourismus – spielerisch konnte man an den Rhein, "Quer durch Asien" oder bereits um 1885 ganz "…um die Erde" reisen. Neuere Spiele, die Entwicklungen in der realen Welt verarbeiten, sind das in den 1960er Jahre entwickelte "Öl für uns alle" oder das aus derselben Zeit stammende "Börsenspiel". In "Die Siedler von Catan" aus dem Jahr 1995 geht es um Städtebau, Wasser und Rohstoffe.
Der Verlag Jos. Scholz aus Mainz gehörte seit 1850 zu den führenden Spieleproduzenten. Er legte besonderen Wert auf eine anspruchsvolle Gestaltung und brachte sogar eine Reihe von "Künstler-Spielen" heraus.
Die Ausstellung präsentierte zahlreiche Spiele dieses Verlages aus der Sammlung Scholtz, ebenfalls Mainz. Daneben waren aber auch historische Ausgaben von nahezu zeitlosen Klassikern verschiedener Verlage zu sehen, z.B. "Monopoly" und "Fang den Hut" oder "Mensch ärgere Dich nicht" aus den 1930er-Jahren. In der Ausstellung konnten sich große und kleine Besucher ausgefallene und bekannte Spiele nicht nur ansehen, sondern auch an Spieltischen mit Reproduktionen historischer Pläne ausprobieren.
Laufzeit der Ausstellung: 20. September 2009 bis 25. April 2010
LVR-Industriemuseum
Papiermühle Alte Dombach
Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach