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Grafik Industrieanlage

Früher war schöner?

Solinger Alltagsgeschichten

Historische Küchenwaage von Krups

Die Ausstellung "Früher war schöner?" zeigte Objekte aus der reichhaltigen Sammlung des LVR-Industriemuseums. Zu kleinen Themeninseln zusammengefasst erinnerten die Objekte an Tätigkeiten im Haushalt, an Wohnstile oder auch an Lebensgewohnheiten wie etwa die Körperpflege, die Kommunikation oder gar das Rauchen. Spielen oder Straßenleben waren weitere Bereiche, die in der Ausstellung aufgegriffen wurden. Zahlreiche Fotos aus öffentlichen Beständen aber auch aus privaten Fotoalben ergänzten die Objekte und machten vergangene Alltagswelten wieder lebendig.


Blick in die Ausstellung "Früher war schöner?"

Eine Höhensonne erinnerte etwa an einen weitverbreiteten Gesundheitstrend der 1950er Jahre, dem wir heute wohl eher kritisch gegenüberstehen. Der Nachttopf unterm Bett oder die Zinkwanne, die mühselig mit warmen Wasser befüllt und entleert werden musste, machte die bis weit in die 1960er Jahre üblichen Verhältnisse ohne Bad und WC in der Wohnung präsent.

Wo wir heute auf batteriebetriebene oder elektrische Haushaltsgeräte zurückgreifen können, nutzte man einst Muskelkraft und mechanische Küchenhelfer zum Zerkleinern, zum Wiegen und Messen von Lebensmitteln oder auch zum Rühren oder Schlagen von etwa Sahne oder Eischnee. Die Auswahl der entsprechenden Geräte war groß.

Blick in die Ausstellung "Früher war schöner?"

Auch andere Lebensbereiche haben sich enorm verändert. So fehlte etwa bis weit in die 1980er und 1990er Jahre in kaum einem Wohnzimmer ein Aschenbecher. Eine Feier ohne Qualm war kaum denkbar. Die Zigarette – in der Nachkriegszeit geradezu zur Ersatzwährung avanciert - markierte einen coolen, einen eleganten Lebensstil. Heute gilt Rauchen dagegen in weiten Bevölkerungskreisen als verpönt.

Kinderspielzeug bildet vielfach die Welt der Erwachsenen ab. In einem in der Ausstellung nachgebauten Kaufladen der 1960er Jahre fanden sich exakt die Produkte, die zu dieser Zeit auch in den Geschäften verkauft wurden. Gesellschaftsspiele spiegelten aktuelle Verkehrsentwicklungen. Konstruktionsspiele regten dazu an, die neuesten Automodelle, Bauwerke oder Maschinen nachzubauen.

Mit einer Straße verbindet man zunächst einmal Fahrzeuge. Neben dem heute alles bestimmenden Auto waren es vor allem Busse, Mopeds oder Gefährte wie die ausgestellte Schubkarre, das Lastenfahrrad oder auch der Kinderwagen, mit denen Menschen und Waren von A nach B transportiert wurden.


Der Ausstellungstitel "Früher war schöner?" war kein nostalgisches Statement. Er lud ein, die Gedanken und Erinnerungen schweifen zu lassen und den Wandel, der sich in zahlreichen alltäglichen Lebensbereichen mal ganz banal, mal mit neuen technischen Entwicklungen vollzogen hat, Revue passieren zu lassen. Kleine Brechungen konfrontierten den Betrachter immer wieder auch mit der Gegenwart.

Laufzeit: 23. März 2014 bis 12. April 2015



LVR-Industriemuseum
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