Bremsbogen der Wuppertaler Schwebebahn, Ankerstütze 52a/b der Wuppertaler Schwebebahn, 1898 - 1901, Stahl, 1050 x 900 x 900 cm, Inv.-Nr.: rz 01/94 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Die am 1. März 1901 offiziell in Betrieb genommene Wuppertaler Schwebebahn ist bis heute weltweit eines der außergewöhnlichsten Personennahverkehrssysteme.
Bei der von dem Kölner Ingenieur Eugen Langen bereits in den 1880er Jahren konzipierten Bahn handelt es sich in technischer Hinsicht um eine einschienige Hängebahn. Seit 1997 steht die Schwebebahn unter Denkmalschutz.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der dicht besiedelten Doppelstadt Elberfeld und Barmen eine elektrisch betriebene Hängebahn über der Wupper geplant. Mit der Ausführung der Arbeiten wurde die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) beauftragt. Diese bildete eine Arbeitsgemeinschaft mit drei großen Stahlbaufirmen des Ruhrgebietes: der „Union, AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie" in Dortmund („Dortmunder Union"), der „Brückenbau-Anstalt Johann Caspar Harkort" in Duisburg und der „Brückenbauanstalt" der Gutehoffnungshütte in Oberhausen-Sterkrade. Gut ein Viertel der Wuppertaler Schwebebahn wurde in Oberhausen gefertigt. Nachdem 1898 der Bau begonnen worden war, konnte bereits 1901 die Einweihung der Bahn gefeiert werden.
Als in den 1980er Jahren eine Generalüberholung der Schwebebahn geplant wurde, bemühte sich das LVR-Industriemuseum darum, ein Bausegment dieses technischen Meisterwerkes zurück nach Oberhausen zu holen. Infrage kam dafür nur ein Segment, dass für sich allein standfest war: ein sogenannter „Bremsbogen" der „Landstrecke".
Die Schwebebahn durchzieht das heutige Wuppertal hauptsächlich über der Wupper, am westlichen Streckenende im Bereich der ehemaligen Landgemeinde Vohwinkel aber auch über Straßen. Diese „Landstrecke" weist wie die Wasserstrecke in regelmäßigen Abständen sogenannte Bremsbögen auf, die das Schienensystem in Längsrichtung aussteifen und dynamische Lasten aufnehmen. Einen solchen „Bremsbogen" hat das LVR-Industriemuseum in Oberhausen vor seinem Haupteingang aufgestellt, um an die renommierte „Brückenbauanstalt" der Gutehoffnungshütte zu erinnern.
Daniel Stemmrich
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