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Grafik Industrieanlage

Teigknetmaschine

1929

Maschine mit großem Rühreimer

Teigknetmaschine „Karussel MR“, Maschinenfabrik „Rothe Erde“ Wilhelm Pott Aachen, 1929, Stahl, Leder, Kunststoff, 186 x 95 x 136 cm, Inv.-Nr.: ek 88/6 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Erst in den 1920er Jahren, als Strom günstiger wurde und die Betriebe rationalisierten, kamen elektrische Maschinen verstärkt zum Einsatz. Im Handwerk waren es vor allem wohlhabende städtische Fleischereien und Bäckereien, die davon profitierten.


Die über einen Elektromotor angetriebenen Maschinen waren platzsparend. In dicht besiedelten Gebieten wie der Rhein-Ruhr-Region arbeitete man in kleinen Räumen mit wenigen Mitarbeitern, hatte aber viel Kundschaft und hohe Verkaufszahlen.


Die Teigknetmaschine ersetzte durch den Knetarm zudem die zeitraubende, anstrengende Handarbeit. Doch viele Bäckereien scheuten lange Zeit Investitionen in Teigknetmaschinen, da sich beim mechanischen Teigkneten Klümpchen bildeten. Mit dem zum Arm gegenläufigen Drehen des Teigbottichs blieb der Teig jedoch klumpenfrei.


Die Neuerung stammt von Wilhelm Pott aus Aachen, der sein erstes Patent bereits 1908 beim Kaiserlichen Reichspatentamt einreichte. Die Teigknetmaschine mit integriertem Motor meldete er 1927 an.


Bis Ende 1980er Jahre leistete die Teigknetmaschine in der Bäckerei Raue im oberbergischen Marienheide zuverlässig ihre Dienste. Dort verarbeitete sie täglich Teig für etwa 30 Laib Kastenstuten. Für Schwarzbrot wäre sie allerdings zu schwach gewesen.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Energiewenden – Wendezeiten“


Regina Weber


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