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Alle Standorte des LVR-Industriemuseums haben am 1. Mai von 11-18 Uhr geöffnet, ausgenommen davon sind der Peter-Behrens-Bau & der Oelchenshammer.

Grafik Industrieanlage

Modell Dampfmaschine mit Kessel

1880 – 1899

Modell einer Dampfmaschine

Modell einer Dampfmaschine mit Kessel, Fabriek van de H.H. Gebr. Schutte door G. Steffelaar, Amsterdam, 1880, Metall, Holz, 63 x 104 x 48 cm, Inv. Nr.: ob 86/12; unten: Modell eines Kessels, 1880 – 1899, Kupfer, Messing, Stahlblech, 74 x 77 x 34 cm, Inv.-Nr.: ob 86/13 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Es handelt sich um das Modell einer liegenden Dampfmaschine, die schiebergesteuert ist und mit einem Schwungrad sowie einer Riemenscheibe zum Antrieb einer Maschine oder Transmission versehen ist. Seitlich angebaut ist eine über Excenterscheibe betriebene Speisepumpe, deren Anschlüsse allerdings nicht mehr vorhanden sind.

Modell eines Kessels

Die Herkunft dieses Dampfmaschinenmodells liegt gänzlich im Dunkeln. Auch über den ursprünglichen Zweck und den Vorbesitzer ist nichts bekannt. Ein Schild auf der Sockelplatte des Maschinenmodells mit der Inschrift „Vervaardigt in de Fabriek van de H.H. Gebr. Schutte door G. Steffelaar“ weist die Maschine als niederländisches Produkt aus. Die Maschine wurde in der Gründungsphase des LVR-Industriemuseums angekauft – zu einer Zeit, als es weder über Personal noch über Räume verfügte.


Zur Maschine gehört wahrscheinlich auch das Modell eines Kessels einfachster Bauart: ein liegender Zylinder als genietete Bronze- oder Messingblech-Konstruktion, versehen mit verschiedenen Anschlüssen und Hähnen zum Befüllen und Entleeren des Kessels, zur Ableitung des Dampfes und zum Anschluss eines Manometers. Ein Schauglas an der Front und ein Überdruckventil an der Oberseite des Dampfdoms vervollständigen die Ausstattung.


Der Dampf wird über ein Kupferrohr aus dem Dampfdom abgeleitet. Die ursprüngliche Verbindung zwischen Kessel und Maschine war nicht erhalten und ist zum besseren Verständnis nachgefertigt worden. Allerdings ist die ursprüngliche Art der Aufstellung beider Modelle nicht bekannt, ja, es ist nicht einmal mit Sicherheit zu behaupten, dass beide Modelle tatsächlich zwei sich ergänzende Teile eines Modells sind.


Es ist denkbar, dass dieses früher einmal funktionsfähige Modell zu Werbezwecken auf Messen oder Gewerbeausstellungen vorgeführt wurde. Im 19. Jahrhundert sind vielfach sehr schöne Maschinenmodelle von Absolventen der Ingenieurschulen gefertigt worden. Dieses Modell ist indes von einer Firma gebaut worden, was den Schluss zulässt, dass dessen Bau im Interesse der Firma gelegen haben muss.


Auch wenn das Modell in mancherlei Hinsicht ein Rätsel bleibt, ist es eines der besonders schönen und interessanten Sammlungsstücke des LVR- Industriemuseums.


Daniel Stemmrich


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