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Schallplatte „Bauer Maas – Lieder gegen Atomenergie“

1978

Hülle einer Schallplatte mit der Aufschrift „Bauer Maas – Lieder gegen Atomenergie“

Schallplatte "Bauer Maas - Lieder gegen Atomenergie", Pass-op Produktion, Moers, 1978, Papier, Vinyl, 31,10 x 31,60 cm, Inv.-Nr.: rz 15/489 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Anfang der 1970er Jahre sollte in Kalkar am Niederrhein ein Kernreaktor vom Typ „Schneller Brüter“ gebaut werden. Die Pläne lösten eine breite Protestwelle aus.

Nicht nur das Kraftwerk beängstigte die Bevölkerung, sondern auch die Möglichkeit, mit dem Brüter Plutonium, also kernwaffenfähiges Material, in großen Mengen zu erzeugen. Die für das AKW vorgesehenen Grundstücke gehörten Landwirten und der Kirche. Zunächst entschieden sich der Kirchenrat wie auch die Landwirte gegen den Verkauf. Nach der Absetzung des Rates verkauften die Kirche und nach und nach auch die Bauern ihre Grundstücke, bis Josef Maas. Er leistete Widerstand, verbündete sich mit den Atomkraftgegnern und ging als Einzelkläger vor Gericht.

Eine Reihe von Atomkraftgegnern solidarisierten sich mit Josef Maas und veröffentlichten unter der musikalischen Leitung von Frank Baier eine Langspielplatte. Doch 1985 musste Josef Maas aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen sein Grundstück an die Erbauer des Kraftwerks veräußern.

Aber der „Schnelle Brüter“ ging nie ans Netz. Nach Fertigstellung des Baus blieben die letzten beiden Betriebsgenehmigungen für das Einsetzen der Brennstäbe und den Start der Kettenreaktion aus. Die zuständigen Landesministerien hatten diese über Jahre hinweg verschleppt, bis der Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber das Projekt 1991 für beendet erklärte.

Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Energiewenden – Wendezeiten“

Regina Weber


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