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Grafik Industrieanlage

Hotpants

1970

Kurze schwarze Hose und helles Top für Frauen an einer Figurine

Hotpants, 1970, Baumwolle, Kunstfaser, Holz, Kunststoff, Metall, 31 x 55 cm, Inv.-Nr.: rz 13/1237 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Bis Ende der 1960er Jahre hatte sich der Minirock durchgesetzt. Jahr für Jahr war er kürzer geworden. Was nach wie vor als höchst unanständig galt.


Bei manchen Miniröcken blitzten schon ansatzweise die Pobacken unter den Röcken hervor und man konnte die Unterwäsche sehen. Die Lösung waren Hotpants, in Deutschland etwas unbeholfen „Heiße Höschen“ genannt.


In Hotpants konnten die Trägerinnen immer noch viel Bein zeigen, sich aber gleichzeitig unbeschwerter bewegen, breitbeinig sitzen, was sich natürlich eigentlich für Frauen auch nicht gehörte, und Fahrrad fahren, ohne dass man die Unterwäsche sah. Damit passten sie perfekt in die Zeit der sexuellen Revolution und wurden zum Symbol der von spießigen Konventionen befreiten Frau.


Die Designerin Mariuccia Mandelli zeigte für die Marke Krizia die Hotpants 1970 als erste auf dem Laufsteg. Schnell wurden ihre Entwürfe kopiert und in allen möglichen Varianten auf den Markt gebracht. Am einfachsten waren die selbst gemachten Hotpants aus einer abgeschnittenen Jeans. Oft wurden sie aber auch aus dehnbarer Maschenware hergestellt, wie die hier abgebildete. Und es gab die Luxusvarianten aus Lurex und Samt für die Disco. Einige Fluggesellschaften, wie etwa die LTU, verordneten sie sogar ihren Stewardessen als Teil ihrer Berufsbekleidung.


Die Hotpants waren nicht unumstritten. Dass der Beinansatz noch höher rutschen konnte als der Saum des Minis, machte sie zu ebenso sexy wie empörenden Kleidungsstücken.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Mode 68 – Mini, sexy, provokant“


Claudia Gottfried


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