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Scherenschleifer

um 1920

Scherenschleifer: Spielzeugmann schleift seine Schere

Blechspielzeug "Scherenschleifer", Metallspielwarenfabrik K. Arnold GmbH & Co. Nürnberg, um 1920, Metall, Zündpapier, 17 x 14 x 11 cm, Inv.-Nr.: sg 93/1388 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Aus Weißblech geformtes Spielzeug ist eine Erfindung des frühen 19. Jahrhunderts. Den eigentlichen Aufschwung erlebte die Blechspielzeugindustrie aber erst als die Spielwaren industriell gefertigt wurden und die Massenproduktion den Stückpreis sinken ließ.

Unser Scherenschleifer wird durch einen Flachfederaufzug in Bewegung gesetzt. Zieht man das Uhrwerk auf, fängt er sofort an zu arbeiten. Unermüdlich tritt er mit dem Fuß auf und ab, um die kleine Blechschere zu schleifen. Der Schleifstein dreht sich, während die Funken nur so sprühen.

Motive aus der Arbeitswelt waren seinerzeit sehr beliebt. Viele Hersteller boten Dampfmaschinen und so genannte Betriebsmodelle an., das heißt einzelne Maschinen oder Menschen, die arbeiteten. Es gab sogar kleine Fabriken, die über Transmission durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesetzt werden konnte. Auch die Nürnberger Firma Arnold, die den Scherenschleifer 1913 zum Patent angemeldet hatte, stellte vor allem Zubehörteile für Dampfmaschinen her. Sie war bekannt für Spielzeuge mit Funken schlagenden Feuersteinen.

Der Scherenschleifer wurde bei Arnold zwischen 1913 und 1939 produziert, tauchte aber auch in den Katalogen anderer Spielzeughersteller wie etwa der Firma Falk oder der Firma Emil Hausmann auf. Der Schleifer des LVR-Industriemuseums stammt aus den 1920er Jahren, die späteren Modell wurden plastischer ausgeführt.

Dagmar Thiemler


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