Das LVR-Industriemuseum verfügt über eine große Postkartensammlung, die für die Ausstellung durch Postkarten von Oberhausener Bürgern ergänzt wurde. Die Karten stammen aus einer Zeit, als die Postkarte noch selbstverständlich zum Austausch von Neuigkeiten diente. Daher geben uns historische Postkarten heute kleine, aber spannende Einblicke in den einstigen Alltag der Menschen.
1870 wurde die Correspondenz-Postkarte im Deutschen Reich eingeführt, um sich bald zu einem der beliebtesten Kommunikationsmittel zu entwickeln.
Beachtung finden historische Postkarten vor allem aufgrund der Bilder, die sie transportieren. Sie waren oft die einzige Möglichkeit, Eindrücke von Städten oder Landschaften zu vermitteln. Die Auswahl der Sehenswürdigkeiten auf den Postkarten prägte das Image einer Stadt.
Die rasante Verbreitung der Postkarte ist eng mit der Entstehung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert verbunden. Die zunehmenden Wanderungsbewegungen vom Land in die Industriestädte sorgten für einen steigenden Bedarf an Kommunikationsmitteln. In den Industriestädten passte sich das Leben dem Rhythmus der Fabriken an.
Die Postkarte war hervorragend für diese neue Zeit geeignet. Anders als einen Brief konnte man eine Postkarte schnell, in aller Eile verfassen – sie war die SMS ihrer Zeit. So konnte man, trotz wenig Freizeit, den Kontakt mit entfernt lebenden Freunden oder Verwandten aufrechterhalten.
Postkarten sind spannende Quellen der Alltagsgeschichte. So fand man auf den Oberhausener Postkarten in der Ausstellung Botschaften über alle Bereiche des täglichen Lebens – Arbeit, Freizeit, Krankheit oder Reisen. Feldpostkarten aus Oberhausen vermittelten kleine Eindrücke vom Leben in der Etappe oder den Sorgen der Angehörigen.
Laufzeit: 4.12.2015 – 5.7.2016
LVR-Industriemuseum
Galerie der Zinkfabrik Altenberg
Hansastraße 20
46049 Oberhausen