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Grafik Industrieanlage

Ehrenkreuz der Deutschen Mutter

1938 – 1945

Goldenes Mutterkreuz an blau-weißem Band in einer Schmuckschatulle

Abzeichen „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ in Gold, Entwurf: Franz Berberich, 1938 - 1945, Metall, Stoff, 1,8 x 5 x 11,30 cm, Inv. Nr.: ra 04/146

Im Mutterkreuz, wie es verkürzt genannt wird, manifestiert sich das nationalsozialistische Frauenbild, das die Mutterschaft zum höchsten Ideal der deutschen Frau erhob.


Zusammen mit dem Muttertag, der 1935 eingeführt wurde, spielt das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ für den von den Nationalsozialisten inszenierten Mutterkult eine wichtige Rolle. Das auf einen Entwurf von Franz Berberich zurückgehende Mutterkreuz wurde in drei Stufen verliehen: Mütter von vier oder fünf Kindern erhielten eine bronzegetöntes, Mütter von sechs oder sieben Kindern ein versilbertes und Frauen, die acht oder mehr Kinder geboren hatten, wurden mit einem vergoldeten Mutterkreuz ausgezeichnet.


Auf Vorschlag von Bürgermeistern, Ortsgruppenleiter der NSDAP oder „Kreiswarten des Reichsbundes der Kinderreichen“ wurden die Mütter ausgewählt. Denn nicht allein ihre Kinderzahl war ausschlaggebend, sondern nach nationalsozialistischer Ideologie wurde das Mutterkreuz nur „arischen und erbgesunden“ Frauen verliehen.


Die Aushändigung erfolgte im Deutschen Reich nach einem einheitlichen Ritual: am Muttertag wurde den Frauen – gerne auch vom Ortsgruppenleiter der NSDAP – in einem festlichen Akt das Mutterkreuz zusammen mit einem Besitzzeugnis mit Faksimile-Unterschrift Hitlers und Gegenzeichnung des Chefs der Präsidialkanzlei überreicht.


Die ausgezeichneten Frauen genossen ab diesem Tag Bevorzugungen bei Behördengängen, Veranstaltungen, Eisenbahn- und Straßenbahnfahrten sowie bei der Altersversorgung. Und sie hatten die Ehre gegrüßt zu werden von den in der Hitlerjugend organisierten Jungen und Mädchen, denn für diese bestand Grußpflicht.


Das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ des LVR-Industriemuseums ist eines von mehreren Millionen, das im nationalsozialistischen Regime seit der Stiftung am 16. Dezember 1938 an deutsche Frauen verliehen wurde. An einem blau-weiß gestreiften Band hängt ein schmales, blau emailliertes Langkreuz mit einem Medaillon, das auf weißem Grund ein schwarzes Hakenkreuz mit der Umschrift DER DEUTSCHEN MUTTER zeigt. Auf der Rückseite steht „Das Kind adelt die Mutter“ oder „16. Dezember 1938“ jeweils mit dem Namenszug Adolf Hitlers. Zur Aufbewahrung des Mutterkreuzes diente eine blaue Schachtel oder eine einfache Papiertüte. Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter gehört zu den NS-Abzeichen, die nach dem „Gesetz über Titel, Orden und Abzeichen vom 26. Juli 1957“ verboten wurden.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Glanz und Grauen - Mode im Dritten Reich“


Autorin: Christiane Syré


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