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Grafik Industrieanlage

FREITAG-TASCHE

2009

Umhängetasche aus weißer LKW-Plane mit blauer Aufschrift und Markensignet "Freitag"

Umhängetasche "Freitag", Freitag lab ag, Zürich (Schweiz), 2009, Kunststoff, Textil 36 x 45 x 10 cm, ca. 1,5 kg, Inv.-Nr.: sg 09/40 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Seit den 1970er Jahren wurden Umweltschutz und Abfallvermeidung zu gesellschaftlichen Aufgaben erklärt. Vor diesem Hintergrund entwickelten kreative Köpfe Produkte aus gebrauchten Materialien. Innerhalb der Mode-Branche entstand eine neue Richtung: die Recycling-Mode.


Die Umhängetasche wurde aus gebrauchten LKW-Planen und Sicherheitsgurten gefertigt. Die auf diese Art entstandenen Taschen der Firma Freitag haben sich seit einigen Jahren zu modischen Kultobjekten entwickelt.


Der Firmengeschichte nach wurde die sogenannte Freitag-Tasche 1993 in Zürich von den Grafikdesignern Markus und Daniel Freitag erfunden. Über das richtige Material für eine Fahrradkuriertasche nachsinnend schauten die Gebrüder Freitag aus dem Fenster auf die vorbei fahrenden LKW und hatten dann die zündende Idee: Wenn LKW-Planen Wind und Wetter trotzen können, dann müssten sie doch auch das ideale Material für eine Fahrradtasche hergeben. Seitdem produziert das Unternehmen sehr erfolgreich aus gebrauchten LKW-Planen, Fahrradschläuchen und Autogurten Taschen aller Art. Im Jahr werden so etwa 390 Tonnen LKW-Planen, 36.000 Fahrradschläuche und 220.000 Autogurte wiederverwertet. Die Firma Freitag ist inzwischen weltweit vertreten.


Da jede Tasche aus einem anderem Stück Plane genäht wird, ist jede Tasche ein Unikat. Damit wurde die Freitagtasche zu einem Statussymbol: Wer sie besitzt, gehört zwar zur trendigen Modegesellschaft, stellt aber gleichzeitig durch das Tragen einer einzigartigen Tasche seine Individualität zur Schau. Als Recyclingprodukt hat die Freitagtasche zugleich das Image des Ökologischen.


In Deutschland begann schon 1982 Hartmut Ortlieb Fahrradtaschen aus LKW-Planen zu fertigen. Als der Firmengründer mit dem Fahrrad unterwegs war und es in Strömen regnete, hatte er die zündende Idee: Auf der Nähmaschine seiner Mutter nähte er sein erstes Paar Satteltaschen aus LKW-Plane und produzierte bald darauf in Nürnberg in Kleinserie.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „erfindungsreich – Eigenbauten und Flickwerk“


Nicole Scheda


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