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Quecksilberdampf-Gleichrichter, Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, 1950, Metall, Glas, Keramik, Kunststoff, Papier, 73 x 183 x 59 cm, Inv.-Nr.: ek 00/255 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Verschiedene Verfahren wurden entwickelt, den unsteten Charakter des Wechselstromes gleichzurichten. Auch der um 1900 erfundene Quecksilberdampf-Gleichrichter diente diesem Zweck. Er nutzt die Eigenschaft des Quecksilbers, unter Hitze Elektronen freizusetzen, um eine Ventilwirkung zu erzielen.
Durch einen speziellen Schalt- und Zündrhythmus werden die Elektronen so in Bewegung gesetzt, dass sie nur in eine Richtung strömen, nämlich von der im unteren Teil des luftleeren Gefäßes befindlichen Quecksilber-Kathode, dem „Sprühpol“, zu den drei Anoden, den „Fangpolen“, mit denen der Glaskolben wie mit Armen auszugreifen scheint. Der Vorgang erzeugt ein intensives bläuliches Funkeln, das an die Labore von Frankenstein & Co erinnert.
Dabei handelt es sich um den Abschied von der Anschaulichkeit in Sachen elektronischer Technik: Quecksilberdampf-Gleichrichter, die noch bis 1945 im Leistungsbereich bis ca. 500 Ampère ein breites Einsatzgebiet beherrschten, haben durch den Sieg der Halbleitertechnik und „Leistungselektronik“ seit etwa Ende der 1950er Jahre ausgedient. Und die zunehmende Miniaturisierung der elektronischen Bauteile hat es darauf angelegt, sich immer unscheinbarer zu machen.
Der AEG-Quecksilberdampf-Gleichrichter mit angeschlossenem Gleichstrommotor und Synchrongenerator stammt aus dem Heinrich-Hertz-Berufs-Kolleg Düsseldorf. Hier wurde er bezeichnenderweise 2001 ausgemustert, weil der Gleichrichter für die Ausbildung von Elektrotechnikern keine Bedeutung mehr besitzt.
Thomas Schleper
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