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Pressemeldung

03. Juli 2021 | Oberhausen

Arbeitersiedlung entlang der Seidenstrasse

Neue Fotoausstellung in der St. Antony-Hütte

Oberhausen. 1. Juli 2021. Die Seidenstraße, ein sagenumwobenes Netz von Handels- und Karawanenstraßen, verband über Jahrhunderte Zentralasien mit Europa. Auf ihr bewegten sich Güter, Menschen, Ideen und Innovationen. Auch heute noch ist die Vorstellung einer verbindenden Handelsroute zwischen Ost und West lebendig, etwa im Projekt der „neuen Seidenstraße“, als deren einer Ausgangspunkt Xian in Zentralchina und deren anderer Duisburg am Rhein betrachtet wird. Die neue Fotoausstellung „Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße“ mit Fotografien des Düsseldorfers Bernard Langerock widmet sich vom 3. Juli 2021 bis zum 28.02.2022 diesem Thema.

Der Düsseldorfer Fotograf Bernard Langerock, interessiert am Sujet Arbeitersiedlungen, ist um die halbe Welt entlang der Seidenstraße gereist – von China über Polen und zurück ins Ruhrgebiet –, auf den Spuren einer Wohn- und Lebensform, die so verschiedene Kulturen und Generationen des Industriezeitalters miteinander verbindet. Seine Reise begann mit dem Blick aus dem Zugfenster und führte viele tausend Kilometer entlang der Seidenstraße zu drei Arbeitersiedlungen, ins chinesische Chongqing, ins polnische Zabrze und in die Oberhausener Siedlung Eisenheim. Entstanden ist daraus eine sehr sehenswerte Fotoausstellung, die zum Nachdenken anregt.


Siedlung Eisenheim, Oberhausen
Arbeitersiedlungen zeichnen sich durch eine besondere Art des Zusammenlebens aus und ihre Architektur prägt ganze Stadtteile. Für das Ruhrgebiet gelten sie als geradezu charakteristisch und es gibt zahlreiche davon. Die Siedlung Eisenheim in Oberhausen ist die älteste von ihnen und sie erlebte eine wechselvolle Geschichte zwischen Aufbau, Zerstörung, drohendem Abriss und der Auszeichnung als Baudenkmal


Siedlung „Borsigwerk" – Eine Arbeitersiedlung in Zabrze, Polen
Mit der Veränderung der Arbeitswelt und dem Weg ins digitale Zeitalter verblassen die Spuren der industriellen Ära immer mehr, auch in der Siedlung „Borsigwerk“ im Stadtteil Biskupice von Zabrze. Von 1863 bis 1871 wurde sie für oberschlesische Bergleute errichtet und nach dem Industriellen August Borsig benannt. Obwohl auch hier Satellitenschüsseln und andere Utensilien der Moderne von der Gegenwart künden, strahlen die großen Backsteingebäude der Siedlung noch immer eine Ahnung der schweren Arbeit und des harten Lebens in der Hochzeit der industriellen Epoche aus.


Tongyuanju – Eine Arbeitersiedlung in Chongqing, China
In der Arbeitersiedlung Tongyuanju ist dagegen die Zukunft eingezogen. Die alten Wohnhäuser sind zum größten Teil abgerissen. Wie einst in Eisenheim hatten sich die Einwohner von Tongyuanju in den letzten Jahren gegen den Abriss der Siedlung gewehrt. Ihr Protest war vergeblich. Stattdessen greift die Riesenmetropole Chongqing nach den Grundstücken, um moderne Hochhäuser an die Stelle der alten Backsteinbauten zu setzen.


Die Ausstellung
Bernard Langerock fängt den Wandel von Leben und Alltag in allen drei Siedlungen mit seiner Kamera ein, zeigt Trennendes und Verbindendes dieser so weit voneinander entfernten Orte. Neben den künstlerisch-dokumentarischen Aufnahmen richtet Bernard Langerock seinen Blick auf Details, spürt an jedem Ort Besonderheiten nach und zeigt Orte des Verweilens, Bekenntnisse der Fußballleidenschaft und verschwindende Alltagsphänomene, wie den Zuckerschläger in China.

Gerahmt wird seine Reise von „bewegten Landschaften“, die bei Zugfahrten in den jeweiligen Regionen entstanden. So verarbeitet er in einer ganz eigenen Bildsprache seine langen Bahnfahrten zwischen Chongqing, Zabrze und Oberhausen. Er verknüpft die drei Stationen zu einer Reiseerzählung, die den Mythos der Seidenstraße aufgreift. Entstanden sind dabei mehr als 250 Bilder von denen das LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte 51 zeigt.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Bernard Langerock: Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße, Bergischer Verlag: Remscheid, 2021

Das Projekt „Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße“ entstand in Kooperation mit dem Kulturreferat Oberschlesien und dem Oberschlesischen Landesmuseum. Es wird unterstützt durch das Konfuzius-Institut Metropole Ruhr und dem Bergbaumuseum in Zabzre.


Laufzeit: 3. Juli 2021-28.02.2022


Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 10-17 Uhr, Samstag u. Sonntag 11-18 Uhr


Eintritt: 5,50 €, erm. 4,50 € (Sonder-und Dauerausstellung)


LVR-Industriemuseum

St. Antony-Hütte,

Antoniestraße 32-34

46119 Oberhausen


Besucherinfos:

Kulturinfo rheinland

Tel. 02234/9921555

(Mo-Fr. 8-18 Uhr, Sa, So u. an Feiertagen 10-15 Uhr)

Mail:


Pressefotos

Die Pressebilder dürfen nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung "Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße" im LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte genutzt werden. Eine gesonderte Verwendung der Fotos ist nicht erlaubt.


Blick in eine Gasse mit Backsteinhäusern, Pflanzen im Vordergrund

Blick in die Siedlung Tongyuanju in Chongqing

© Bernard Langerock


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Blick auf mehrere Backsteinhäuser, im Vordergrund Straße

Ziegelsteinarchitektur prägt das Erscheinungsbild der Siedlung "Borsigwerk" in Zabrze, Polen

© Bernard Langerock


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Blick auf ein Backsteinhaus, im Vordergrund Garten

Die Siedlung Eisenheim ist heute ein attraktiver Wohnort im Grünen

© Bernard Langerock


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Frau mit Kindern vor Hausfront

Die Siedlung "Borsigwerk" ist ein lebendiger Teil der Stadt Zabrze

© Bernard Langerock


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Links in einem Raum sitzender chinesischer Mann, rechts Blick eine Gasse mit Haus

Nur noch wenige Menschen leben in der einstigen Siedlung Tongyuanju

© Bernard Langerock


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PRESSEKONTAKT

Anette Gantenberg

Tel.: 0208 - 8579 - 124

anette.gantenberg@lvr.de

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