Op-Art-Kleid, 1965 – 1969, Baumwolle, Kunststoff, 102 x 50 cm, Inv.-Nr.: ra 17/82 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Als im Februar 1965 im Museum of Modern Art in New York die erste Ausstellung zur sogenannten Op-Art eröffnete, trugen bereits zwei Drittel der Besucherinnen Kleider mit Mustern, die den Gemälden an den Wänden nachempfunden waren.
Schon vor ihrer musealen Würdigung griffen Modedesigner die Op-Art-Muster auf und die Geschäfte der Seventh Avenue präsentierten die tragbaren Kunstwerke in ihren Schaufenstern. Op-Art beschreibt die optische Irritation, welche die aneinandergereihten, geschwungenen oder sich überlagernden Linienstrukturen und Farbflächen beim Betrachten erzeugen. Mit der Bewegung verändert sich immer wieder die Wirkung der Bilder, deren bedeutende Vertreter beispielsweise Bridget Riley und Victor Vasarely sind. Der regelrechte Op-Art-Boom und die Vereinnahmung durch die Modeindustrie wurde aber nicht von allen Künstlerinnen und Künstlern begrüßt. Bridget Riley setzte sich gegen die Aneignung ihrer Arbeiten durch einen Textilhersteller juristisch zu Wehr.
In der Sammlung des LVR-Industriemuseums befinden sich zwei formgleiche Kittelkleider mit unterschiedlichen Op-Art-Mustern. Der Schnitt des Kleides wirkt schon fast bieder, doch das kontrastierende Muster und das Hervor- und Zurückspringen der schwarzen und weißen Farbfelder machen das Kleid zu einem modischen Hingucker. Das ärmellose Kleid ist knielang und hat einen schwarzen eckigen Kragen. Die doppelreihige Knopfleiste ist durch eine seitlich versetzte, vertikalverlaufende, schwarze Paspel betont, ebenso der auf Hüfthöhe angesetzte Rock, der durch eine horizontal verlaufende Paspel betont wird.
Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Mode 68 – Mini, sexy, provokant“
Nathalie Dimic
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