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Grafik Industrieanlage

Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen

um 1910

Ein gerahmtes Ölgemälde einer Landschaft und einer Hochofenanlage

Gemälde „Hochofenanlage der Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen“, Otto Geigenberger, um 1910, Öl auf Leinwand, 123 x 163 cm, Inv.-Nr.: rz 10/78 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Die Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen war um 1910 das größte Hüttenwerk Europas. Die spektakuläre Hochofenanlage direkt am Rhein übte auf die Zeitgenossen eine große Faszination aus.


Die ersten beiden Hochöfen der Friedrich-Alfred-Hütte wurden 1897 von Krupp in Betrieb genommen. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörten insgesamt 10 Hochöfen, Stahl- und Walzwerke, eine Kokerei und mehrere Nebenbetriebe zur Hütte. Das Werk produzierte Halbzeug, Stab- und Profilstahl, Schienen und Schwellen für Eisenbahnen sowie Walzdraht.


Erst 1904 nach dem Tod des Gründers Friedrich Alfred Krupp erhielt das Werk seinen Namen und führte diesen bis 1947. Friedrich Alfred Krupp war, wie sein Großvater Friedrich und sein Vater Alfred, ein mächtiger Mann. Er hatte die Unternehmensleitung zu einer Zeit inne, als die Firma auf „Expansionskurs“ war. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wuchs der Roheisenbedarf stetig und ab 1905 wurde mit dem Thomas-Verfahren eine neue Produktionstechnik eingeführt. Die Kapazitäten der Gussstahlfabrik in Essen und die älteren Hochofenwerke der Firma Krupp reichten daher nicht mehr aus. So wählte Krupp ein Grundstück in exponierter Lage in unmittelbarer Nähe der Kohlevorkommen des Ruhrgebiets und der für die Versorgung mit Rohstoffen bedeutendsten europäischen Wasserstraße, dem Rhein.


Die „Hochofenanlage der Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen“ kann dem Künstler Otto Geigenberger zugeschrieben werden. Geigenberger, geboren 1881 in Wasserburg am Inn, war weit über seinen Heimatort München bekannt. Das Gemälde lenkt den Blick des Betrachters von den Schienen, Transportbändern und Kohlevorräten auf die Hochofenanlage. Mehrere rauchende Schornsteine und aufsteigender Wasserdampf vermitteln ein dynamisches Bild des doch menschenleeren Werkes.


Die Ästhetik des Bildes basiert auf der farblichen und spannungsreichen Darstellung von Industrie und Natur. Dem Bereich der Arbeit, dargestellt in Rot- und Brauntönen, wird eine ruhige rheinische Landschaft in Blau- und Grüntönen gegenüber gestellt. Im blauen Kanalwasser liegen die Schiffe am Kai und warten, dass sie be- oder entladen werden. Hinter dem grün bewachsenen Deich fließt der blaue Rhein in Richtung Niederlande und Rotterdamer Hafen. Der Himmel ist grau bewölkt. Der Rauch der Schornsteine vermischt sich mit den Wolken.


Von Otto Geigenberger ist eine weitere Ausführung der Hochofenanlage bekannt. 1931 malte er das Werk in Gouache auf Papier. Es wird unter dem Titel „Industriehafen Rheinhausen“ gehandelt.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „1914 – Mitten in Europa“


Regina Weber


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