Pressemeldung

Euskirchen-Kuchenheim. Das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller hat seit dem 1. August mit Dr. Dennis Niewerth eine neue Leitung. Der junge Museumsfachmann tritt damit die Nachfolge von Detlef Stender an, der das Haus bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im April führte. Niewerth studierte von 2006 bis 2011 an der Ruhr-Universität Bochum Geschichte und Medienwissenschaft. In seiner 2016 vorgelegten Doktorarbeit mit dem Titel „Dinge – Nutzer – Netze: Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen“ befasst er sich mit Fragen nach der Anwendbarkeit von digitalen Prinzipien in der Museumsarbeit.

Mit seiner medienwissenschaftlichen Ausrichtung kam Niewerth 2017 an das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und betreute dort digitale Projekte, von 2020 bis zu seinem Weggang im Juli 2022 in leitender Funktion. Er arbeitete mit seinem Team schwerpunktmäßig an der 3D-Erfassung von Modellschiffen zur Nutzung in der Vermittlungsarbeit und der Dokumentation. Die Tuchfabrik Müller hat als Standort des LVR-Industriemuseums nun einen Leiter, dessen Biographie eng mit Regionen des Strukturwandels – dem Ruhrgebiet und Bremerhaven – verbunden ist und dem gesellschaftliche Transformationsprozesse entsprechend vertraut sind. „Ich bin glücklich, dass wir mit Dr. Niewerth eine erfahrene Persönlichkeit für die Tuchfabrik Müller gewonnen haben, die das richtige Gespür für diesen so besonderen und einmaligen Ort mit neuen, innovativen Ideen für das Museum im digitalen Zeitalter verbinden wird“, so Dr. Walter Hauser, Direktor des Museumsverbundes.

Diese Erfahrungen kann er mit seiner historischen Ausbildung und seiner medialen Expertise verknüpfen. Zudem möchte er die Sichtbarkeit und Verankerung der Tuchfabrik in der Region weiter stärken. Die räumliche Nähe zu seiner Wirkungsstätte ist dem Neu-Euskirchener daher sehr wichtig. „Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Museum in der Region an Bedeutung gewinnen können und auch überregionale Strahlkraft erreichen, wenn wir ein paar neue Wege gehen, ohne dabei die Magie der Tuchfabrik als Ort aus den Augen zu verlieren“ so Niewerth.

Natürlich bleiben beliebte Veranstaltungen wie der Rheinische Wollmarkt oder der Dampfmaschinenmodelltag im Programm des Hauses und auch die kulturgeschichtlichen Sonderausstellungen mit dem Schwerpunkt Textil und Bekleidung werden in Zukunft nicht fehlen.