Logo LVR - Qualität für Menschen
Grafik Industrieanlage

Zechen im Westen

Fotoausstellung

Eine schwarz-weiß Fotografie von zwei Männern mit Hut, die vor dem Förderturm der Zeche Osterfeld stehen. Der linke Mann zündet sich gerade eine Zigarette an.

Im Jahr 2018 schloss die letzte Steinkohlezeche im Ruhrgebiet. Mit ausgewählten Fotografien, vor allem aus den Beständen des Ruhr Museum und des LVR-Industriemuseums, zeigte die Ausstellung "Zechen im Westen" den "Lebenszyklus" einer Steinkohlezeche von den Anfängen auf der "grünen Wiese" über die Hochphase der Kohleförderung und -verarbeitung hin zum Zechensterben und der Nachnutzung. Der Fokus lag dabei auf Zechen im westlichen Ruhrgebiet um Oberhausen und auf den Menschen, die mit und von dem Bergbau lebten.


Eine schwarz-weiß Fotografie von drei Männer auf dem Weg aus dem Grubenaufzug auf der Zeche Alstaden.

Ein Jahrhundert des Bergbaus

Seit Ende des 19. Jahrhunderts und dann besonders im 20. Jahrhundert begleitet das Medium der Fotografie den Bergbau. Um 1900 hält sie das Abteufen neuer Schächte, wie die der Zeche Jacobi in Oberhausen, fest. Gleichzeitig präsentieren sich Bergleute und Beamte auf Belegschaftsaufnahmen selbstbewusst den Fotografen. Die Zechen wachsen zu gigantischen Anlagen, deren Fördertürme, Kühltürme und Kokereien immer weiter in die Landschaft ausgreifen, wie es repräsentative Panoramaaufnahmen der Oberhausener Zechen Osterfeld und Jacobi zeigen. Untertage malochen die Kumpel. Fotografen halten die Mühen, tödlichen Gefahren, aber auch den Stolz der Bergleute fest.

Eine schwarz-weiß Fotografie von einem Jungen auf einem Fahrrad und zwei weiteren spielenden Kindern links von ihm. Im Hintergund ragt der Förderturm der Zeche Westende hinter den Häusern hervor.

Übertage dokumentieren die Fotografien die betriebliche Sozialfürsorge mit ihren medizinischen Einrichtungen, wie dem Gesundheitshaus der Zeche Sterkrade, den Ledigenheimen und Zechenkolonien. Dabei nehmen sie auch die Solidarität der Bergleute und ihrer Familien in den Blick, ob beim Duschen in der Waschkaue, bei der Arbeit im Schrebergarten oder beim Spielen der Kinder auf der Halde.

Schwarz-Weiß Fotografie von einer Gruppe Bergleuten, die vor einem beschrifteten Förderwagen posieren. Auf dem Wagen steht: "Glück Auf. Die letzte Förderkohle in Oberhausen. Nach 120 Jahren u. 150 Mio. Tonnen das Aus für die Zeche Osterfeld"

Ende und Neubeginn

Spätestens in den 1960er Jahre hat der Slogan „Ruhrkohle – Sichere Energie“ ausgedient, der im Oberhausener Stadtbild in meterhohen Buchstaben zu lesen war. Jetzt begleiten Fotografen die Demonstrationen gegen Zechenschließungen, wie 1967 die gegen das Ende der Zeche Concordia in Oberhausen. Am Ende jedoch weichen die Zechen, nachdem die letzte Kohle gefördert und die Anlagen abgerissen worden sind. Gewerbegebiete, Kleingärten, Parks und auch ein Golfplatz, wie der Volksgolfplatz auf der ehemaligen Zeche Jacobi in Oberhausen, entstehen an ihrer Stelle. Meist sind es heute nur noch der Name und einige dekorative Relikte, die an die „Zechen im Westen“ erinnern.

Eine schwarz-weiß Fotografie mit Panoramasicht auf ein Zechengelände.

Die Ausstellung „Zechen im Westen“ war als ein weiteres Kooperationsprojekt zwischen dem Ruhr Museum und dem LVR-Industriemuseum entstanden. Beide Museen verfügen über außergewöhnliche Fotosammlungen. So waren es zum einen die Bilder wichtiger Fotografinnen und Fotografen, deren Archive sich im Ruhr Museum befinden, zum anderen ausgewählte Fotografien des Bildarchivs der Gutehoffnungshütte, das im LVR-Industriemuseum bewahrt wird, die die verschiedenen Themen der Ausstellung illustrierten. Komplettiert wurde die Ausstellung mit Bildern aus dem Stadtarchiv Oberhausen, von Carsten Walden sowie vom Golfclub Oberhausen.

Die 47 Motive der Ausstellung erschienen in einer Begleitbroschüre.


Laufzeit: 6.7.2018 - 22.09.2019

LVR-Industriemuseum
St. Antony-Hütte
Antoniestraße 32-34
46119 Oberhausen