Solingen. Das Produkt Schere und sein Gebrauch stehen ab dem 8. Mai im Mittelpunkt der Ausstellung „Im Schnitt gut- Scherengeschichte(n)“ im LVR-Industriemuseum in Solingen. Seit weit über hundert Jahren werden in der Gesenkschmiede Hendrichs Scheren gefertigt. Die Museumsbesucherinnen und -besucher können noch heute den Herstellungsprozess hautnah verfolgen. Im Laufe der langen Firmengeschichte wurden etwa 2000 verschiedene Scherenmodelle gefertigt. Kaum ein Ort könnte demnach besser geeignet sein, diese Sonderausstellung zu zeigen.
Scheren schneiden Haare oder Leder, feine Seidenstoffe oder Bleche, Papier oder Äste. Es sind alltägliche Gebrauchsgeräte, spezialisierte Handwerkszeuge, Designobjekte oder auch mit hohem Symbolwert aufgeladene Erinnerungsstücke.
Schere ist längst nicht gleich Schere. Die Funktion bestimmt die Form. Eine Papierschere etwa unterscheidet sich deutlich von einer kleinen starken Nagelschere: Hier kurze Griffe und lange Schneiden für den exakten Schnitt, dort kurze Schneiden und lange Griffe, um unter optimaler Ausnutzung der Hebelwirkung dem harten Material zu Leibe rücken zu können.
An zehn Stationen erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die mannigfachen Anwendungen und die Formenvielfalt von Scheren. Die Geschichte der Gartenschere, die Anforderungen an ein High-Tech Produkt wie eine Friseurschere, die stilvollen Auftritte der Papierscheren, oder der Einsatz von Scheren in der Medizin gehören auch zu den Themen der Ausstellung. Die Besucher erfahren wie Linkshänderscheren funktionieren oder wie eine Hutmacherschere aussieht und vieles mehr. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Scheren des 19. und 20. Jahrhunderts. Es sind aber auch ältere Modelle zu sehen, wie z.B. eine Bügelschere, die aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Ein Quiz lädt die Besucherinnen und Besucher zu einer humorvollen Auseinandersetzung mit dem Thema Schere ein. Wer sich künstlerisch betätigen mag, kann in der Ausstellung ein Scherenschnittportrait anfertigen. Und natürlich gibt es auch eine „Versuchsstation“ zum Ausprobieren von Scheren. Spätestens hier wird man merken, dass sich die Scheren längst nicht „über einen Kamm scheren lassen“.
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein Begleitprogramm mit einer Reihe von Veranstaltungen. Neben Kuratorenführungen und Betriebsbesichtigungen zeigen auch Friseure, ein Schneider und Modedesigner oder ein Gärtner, wie wichtig gute Scheren für ihr Handwerk sind.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier
LVR-Industriemuseum
Gesenkschmiede Hendrichs
Merscheider Straße 289-297
42699 Solingen
Laufzeit: 8. Mai bis 8. November 2015
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 – 17 Uhr, samstags und sonntags 11 – 18 Uhr
Eintrittspreise: 4,50 € (Kombiticket für Sonder- und Dauerausstellung), Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben im LVR-Industriemuseum freien Eintritt
Besucherinfos und Buchungen von Führungen bei kulturinfo rheinland unter
Tel.: 02234/9921-555 (Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 10-15 Uhr) oder per Mail an info@kulturinfo-rheinland.de
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