Grafik Industrieanlage

Montage auf der Zeche Jacobi

1911

Die Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt die Montage eines pyramidenförmigen Gerüstes. Auf der oberen Bauplattform des Gerüsts stehen 10 Monteure. Im Vordergrund stehen drei Männer neben Holzstämmen und Baumaterialien.

Foto (Repro von Glasnegativ) "Montage eines Abteufgerüstes auf der Zeche Jacobi, Oberhausen-Osterfeld", 15.11.1911, 29 x 34 cm, Inv. Nr.: ah g/9288 © LVR-Industriemuseum

Die Fotografie zeigt die Anfänge jener Zeche, die später wegen ihrer außergewöhnlichen Betriebsgebäude, die wie ein Schloss angeordnet waren, den Beinamen „Versailles des Ruhrgebiets“ erhalten sollte.


Die Zeche Jacobi war eines von mehreren Steinkohlebergwerken, die zur Gutehoffnungshütte (GHH) gehörten. Im frühen 20. Jahrhundert zählte die GHH zu einem der größten und bedeutendsten Montan- und Maschinenbaukonzernen der Welt mit Sitz in Oberhausen.


Benannt nach Hugo Jacobi, einem der Vorstandsmitglieder der GHH, sollte die Zeche als Musterzeche dienen. Entsprechend repräsentativ wurden ihre Anlagen geplant. Die ersten Aufschlussarbeiten erfolgten 1910, ein Jahr später wurde der Schacht 2 abgeteuft, also in die Tiefe gebaut. Von 1913 an war die Zeche über 60 Jahre lang in Betrieb.


Wie alle Zechen im Ruhrgebiet durchlebte die Zeche Jacobi wirtschaftliche Berg- und Talfahrten. Setzte die Suche nach dem „Schwarzen Gold“ bei den Pionieren an der Ruhr um 1900 noch dieselben Energien frei, wie bei den Goldgräbern in Übersee, folgte mit der Weltwirtschaftkrise Ende der 1920er Jahre, dem Zweiten Weltkrieg und nicht zuletzt der Kohlenkrise seit den 1960er Jahren der Niedergang des Bergbaus.


1974 wurde auch Jacobi stillgelegt und beinahe das gesamte Zechengelände abgerissen. Als einziges Gebäude blieb das Pförtnerhaus erhalten. Das Gelände selbst wurde zu einem „Volksgolfplatz“ umgestaltet. Ob sich das die Männer auf dem Teufgerüst hätten träumen lassen?


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Zechen im Westen“


Kornelia Panek


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