Öffnungszeiten an Ostern

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Grafik Industrieanlage

Fördergerüst der Zeche Carolus-Magnus

1930 – 1939

Schwarzweiß-Foto eines Fördergerüstes auf einem Zechengelände

Foto (Repro von Glasnegativ) „Fördergerüst der Zeche Carolus-Magnus, Übach-Palenberg bei Aachen“, 1930 - 1939, 18 x 24 cm, Inv.-Nr.: ah g/ 3681 © LVR-Industriemuseum

Auch ganz „tief im Westen“ gab es Zechen und dies schon deutlich länger als im „Kohlenpott“ des Ruhrgebiets. Die Zeche Carolus Magnus war eine von zahlreichen Zechen im Aachener Steinkohlenrevier. Von 1917 bis 1962 wurde hier Steinkohle abgebaut.


Das Aachener Steinkohlenrevier gilt als eines der ältesten Abbaugebiete in Europa. Erste Nachweise sind bereits in der Römerzeit zu finden, die frühesten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Orte wie der Kohlberg bei Eschweiler und Kohlscheid, heute ein Ortsteil von Herzogenrath, zeugen ebenfalls von einer langen Tradition der Kohlenförderung in dieser Region.


Die Steinkohlenvorkommen im Aachener Raum sind Teil des limburgischen Kohlenreviers, das sich auch über die Niederlande und Belgien erstreckt und zu dem ebenfalls die Braunkohlenreviere im Rheinland gehören. Auf der deutschen Seite entstanden erste größere Zechenanlagen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entlang der Flüsse Inde und Wurm. Seit 1841 verband die Eisenbahnstrecke Aachen – Mönchengladbach das Aachener Revier mit den Häfen am Rhein und ließ es zu einem Konkurrenten für die Zechen im Ruhrgebiet werden. Als führendes Bergwerksunternehmen in der Region etablierte sich der 1834 von einer Frau gegründete „Eschweiler Bergwerksverein“ (EBV): Christine Englerth war eine von zahlreichen Frauen, die gerade in der Frühindustrialisierung als Unternehmerinnen hervortraten.


Die Zeche „Carolus Magnus“ dagegen gehörte zu einem Zusammenschluss dreier französischer Stahlunternehmen. 1911 gegründet nahm sie sechs Jahre später ihren Betrieb auf. Mit ihr verwandelten sich die Dörfer Übach und Palenberg in einen vom Bergbau geprägten Industrieort. Im Umfeld des Zechengeländes entstanden zahlreiche Siedlungen für die große Anzahl an Bergleuten, die auf Carolus Magnus Arbeit fanden.


Im Zuge der Kohlenkrise wurde Carolus Magnus 1962 stillgelegt. Die Fördertürme seiner Doppelschachtanlage, die von der Oberhausener Gutehoffnungshütte (GHH) geliefert und von ihrer Werksfotografie festgehalten wurden, wurden 1968 abgerissen. Als letzte Grube des Aachener Steinkohlenreviers schloss 1997 Sophia Jacoba in Hückelhoven.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Zechen im Westen“


Kornelia Panek


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