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Grafik Industrieanlage

Eine kurze Geschichte der Löcher

LVR-Industriemuseum zeigt Werke der Künstlerin Vera Lossau in der Zinkfabrik Altenberg

22. April 2016

Oberhausen. Vera Lossau ist die erste Preisträgerin des Frauenkulturpreises für bildende Künste, den der Landschaftsverband Rheinland (LVR) der Künstlerin im Mai 2014 verliehen hat. Anlässlich dieser Auszeichnung widmen das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) und das LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg der Künstlerin die zweiteilige Ausstellung „Eine kurze Geschichte der Löcher“. Ein Teil der Werke Lossaus ist in der Zeit vom 16. April bis zum 31. Juli im MAKK zu sehen, der zweite Teil ist parallel in der Zeit vom 23. April bis zum 3. Juli im LVR-Industriemuseum in Oberhausen ausgestellt.


Ausstellungen

Von der Vielseitigkeit der Künstlerin können sich Besucherinnen und Besucher in den beiden Museumshäusern selbst überzeugen. Inspiriert durch die jeweiligen Dauerausstellungen der beiden Museen hat die Künstlerin ihre Werke ortsspezifisch installiert, so dass ihre Skulpturen eine spannende Verbindung mit den jeweiligen historischen Exponaten eingehen und Bezug auf sie nehmen. Ihre Skulpturen wirken vertraut und doch gleichzeitig fremd, es sind Abgüsse von bekannten Ausstellungsobjekten, aber keinesfalls deren bloße Nachahmungen.


Werke in der Zinkfabrik Altenberg

Vera Lossau hat mit den Beständen der Dauerausstellung „Schwerindustrie“ in der Zinkfabrik Altenberg gearbeitet. Die alten Industrieobjekte haben sie fasziniert und zu neuen Kunstwerken inspiriert. Der Abguss einer Beschussplatte – das Original ist ein Museumsobjekt, das für die Rüstungspolitik vor dem Ersten Weltkrieg steht – brachte Lossau auf die Idee, in Form von Interventionen in der Dauerausstellung „Eine kurze Geschichte der Löcher“ zu erzählen. Dabei spielt es eine Rolle, ob ein Loch friedlich oder gewalttätig entstanden ist. Diesen Zusammenhang stellt Vera Lossau in ihren Werken her. In den hier gezeigten Interventionen finden sich Abgüsse aus Kunststoff, Arbeiten aus Metall sowie eine Videoinstallation. Die Besucherinnen und Besucher erwartet keine klassische Ausstellung, sondern Interaktionen mit den Objekten der Dauerausstellung des LVR-Industriemuseums.


Der Frauenkulturpreis

Ziel der Auszeichnung ist es, bildende Künstlerinnen zu fördern, die ihren Lebensmittelpunkt im Rheinland haben. Dem LVR ist es wichtig, mit diesem Preis das künstlerische Schaffen von Frauen hervorzuheben, da Künstlerinnen in ihrer Wahrnehmung immer noch höhere Hürden nehmen müssen als ihre männlichen Kollegen. Der Frauenkulturpreis soll zeigen, dass Frauen wichtige künstlerische Positionen in Deutschland und dem Rheinland besetzen. Es wird mit der Ehrung nicht nur das künstlerische Schaffen von Frauen gewürdigt, sondern mit dem Preis verbunden sind außerdem eine Ausstellung sowie ein Katalog.


Erste Preisträgerin

Mit dem Preis ausgezeichnet wurde Vera Lossau, da ihre Werke mit der Bandbreite ihrer künstlerischen Ausdrucksformen in unterschiedlichen Medien wie Installationen, Skulpturen, Objekten, Malerei und Zeichnung die Jury überzeugt haben. Das künstlerische Werk von Vera Lossau ist in jeder Hinsicht vielgestaltig und vielschichtig: Sie ist Bildhauerin, Zeichnerin, Objekt- und Installationskünstlerin. Künstlerisch ist sie an kein Medium gebunden und hat sich nicht auf ein Material oder eine Technik festgelegt.


Ausstellung im MAKK

Das MAKK eröffnet die Ausstellung von Vera Lossau zeitgleich zur Kunstmesse ART COLOGNE. Gezeigt werden eine ortsspezifische Installation aus zwanzig Reliefs zum Thema Möbiusband sowie eine 3D-Simulation zum künstlerischen Entstehungsprozess der Arbeiten. Inspirieren ließ sich Lossau durch die historischen Sammlungen des MAKK mit ihren vielfältig und reich verzierten Exponaten, in deren Ornamenten sich hunderte Variationen von sich wiederholenden Strukturen und Zwischenräumen finden lassen. „Eine kurze Geschichte der Löcher“ ist Vera Lossaus entrückter Versuch, dies aufzuschlüsseln und in eine einzige bildhauerische Form zu verwandeln.


Die Künstlerin

Vera Lossau ist 1976 in Haan geboren und studierte zwischen 1997 und 2006 an der Kunstakademie in Düsseldorf Freie Kunst. Ihre künstlerische Begabung wurde schon früh außerhalb der Kunstakademie wahrgenommen. Zwischen 2003 und 2004 legte sie am Chelsea College of Art and Design in London ihren Master ab. Neben einer beachtlichen Anzahl von Ausstellungen hat Vera Lossau zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Ihre Werke sind in mehreren Sammlung vertreten, unter anderem der Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Sammlung des Museums Kunstpalast in Düsseldorf und des Edwin Scharff Museums in Neu-Ulm.


Die zweiteilige Ausstellung „Eine kurze Geschichte der Löcher“ ist eine Kooperation zwischen dem LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg und dem Museum für Angewandte Kunst Köln.



Ausstellungsorte

LVR-Industriemuseum

Zinkfabrik Altenberg

Hansastraße 20

46049 Oberhausen

Öffnungszeiten: Di – Fr 10 bis 17 Uhr, Sa u. So 11 – 18 Uhr

Laufzeit: 23. April – 3. Juli 2016


Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK)

An der Rechtsschule

50667 Köln

www.makk.de

Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr

Laufzeit: 16. April – 31. Juli 2016


Logo des "MAKK", Museum für Angewandte Kunst Köln

Pressefotos

Die Pressebilder dürfen nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung "Eine kurze Geschichte der Löcher" des LVR-Industriemuseums Zinkfabrik Altenberg genutzt werden. Eine gesonderte Verwendung der Bilder ist nicht erlaubt.


Schwarze Fläche mit Löchern

Calamity Jane, Polymergips, 2015

Kunstwerk von Vera Lossau

© Vera Lossau


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