Welterbe – mit diesem Titel unterstützt die UNESCO den Erhalt außergewöhnlicher Kultur- und Naturgüter der Menschheit. 2012 hat die Landesregierung NRW „Zollverein und die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ zur Fortschreibung der deutschen Anmeldeliste für das UNESCO-Welterbe eingereicht. Ob daraus ein Vorschlag für die UNESCO-Liste wird, entscheidet 2014 der Bund.
Oberhausen verfügt gleich über vier einzigartige industrielle Kulturstätten, die einmal diesen Titel tragen könnten: den Gasometer, den Peter-Behrens-Bau, die St. Antony-Hütte und die Siedlung Eisenheim. Dieses industriekulturelle Erbe stärker im Bewusstsein zu verankern, hat sich in Oberhausen der Arbeitskreis Welterbe auf die Fahne geschrieben. Der Arbeitskreis besteht aus Vertretern der vier potenziellen Oberhausener Standorte: der Gasometer Oberhausen GmbH, dem LVR-Industriemuseum, zuständig für die St.-Antony-Hütte und den Peter-Behrens-Bau, sowie die Vivawest GmbH, Inhaberin des größten Teils der ältesten Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets, Eisenheim. Mit dabei sind außerdem die Stadt Oberhausen und die Tourismus und Marketing Oberhausen GmbH. Als unterstützende Agentur konnte Benning, Gluth & Partner gewonnen werden.
In einer Pressekonferenz stellten Vertreter des Arbeitskreises sowie Marita Pfeiffer, Pressesprecherin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Trägerin des Welterbeantrages und Apostolos Tsalastras, Kulturdezernent der Stadt Oberhausen, nun das Projekt und seine Intention vor. „Wir möchten die Menschen mit dem Bazillus Welterbe infizieren.“, erklärte Burkhard Zeppenfeld, Leiter des LVR-Industriemuseums, Zinkfabrik Altenberg. Seit heute erhalten Interessierte über eine eigene Website www.wir-wollen-welterbe.de erste Informationen. Flyer des Arbeitskreises liegen außerdem an allen vier Standorten sowie an ausgewählten Orten der Stadt. „Wir möchten die Bevölkerung aufrufen, sich zu informieren und sich mit dem industriellen Erbe der Stadt und der Region zu identifizieren“, sagte Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH. Auch potenzielle Sponsoren und Unterstützer sind herzlich willkommen mitzumachen. Weitere Aktionen für unterschiedliche Zielgruppen sind in Vorbereitung.
„Dies ist eine ganz wunderbare Aktion“, erklärte Marita Pfeiffer „Es ist ganz im Sinne der UNESCO, die einzigartigen Denkmale als Erbe der Menschheit und als Bestandteile einer lebendigen, sich entwickelnden Kulturlandschaft zu bewahren.“ Die Anerkennung des industriellen Komplexes der Zeche Zollverein als Welterbe 2001 war ein erster höchst wichtiger Schritt, dem jetzt ein weiterer Schritt konsequent folgen müsse, der Welterbestatus des Netzes, des Gesamtzusammenhanges, ohne den auch die Zeche und die Kokerei Zollverein in ihrer umfänglichen Bedeutung nicht begriffen werden können.
Kulturdezernent Tsalastras: „Wir halten dies für ein ganz bedeutende Chance nicht nur für die Stadt Oberhausen, und wir wollen regional dafür werben, dass das industrielle Erbe weiter an Bedeutung gewinnt und sich die Standorte noch stärker vernetzen.“ Das Ruhrgebiet zeichnet sich durch Stätten von außergewöhnlichem universellem Wert aus. Sie dokumentieren in weltweit einzigartigen Dichte und Ausdehnung die Veränderung einer Landschaft und die Entwicklung der Technik und Industrie bis ins 20. Jahrhundert. Insgesamt stehen bislang 21 dieser Stätten auf der Erweiterungsliste für die „industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“.
Thomas Machoczek
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Ingrid Trocka-Hülsken
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