Betriebsferien: Alle Schauplätze des LVR-Industriemuseums sind vom 23.12.2024 bis einschließlich 1.1.2025 geschlossen.
Die Uniformen der Hitlerjugend oder die fließenden Roben einer Zarah Leander – sie gelten als typisch für die Nazi-Zeit. Dieses Klischee hinterfragte die Ausstellung "Glanz und Grauen – Mode im Dritten Reich“. Gezeigt wurden nicht nur elegante Abendkleider, Dirndl und Uniformen. Im Mittelpunkt standen Alltagskleidung und Notgarderobe im Nationalsozialismus – und die politische Bedeutung vermeintlich banaler Hosen oder Jacken.
1933 übernahm die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) die Macht in Deutschland. Adolf Hitler und seine Schergen errichteten eine Diktatur, die mit Rassismus, Terror und Gewalt bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 fast jeden Lebensbereich prägte.
Ihr ideologisches Ziel war das „Tausendjährige Reich“. Um es zu verwirklichen, mussten die Nazis die breite Masse der Bevölkerung hinter sich scharen. Sie lockten sie mit der Idee der „Volksgemeinschaft“ aller Deutschen, die sich unter ihrem „Führer“ für das „eine große Ziel“ einsetzte.
„Volksgemeinschaft“ definierte das Regime, indem es andere ausgrenzte. Es verfolgte und vernichtete alle, die nicht seinen Kriterien entsprachen: Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, politische Widerständler und Verweigerer. Wer dagegen „arisch“ und linientreu oder einfach angepasst war, gehörte zu den „Volksgenossen“. Denunzierung, Fehltritte oder Verweigerung konnten aber auch aus einem Kameraden jederzeit einen Verfolgten machen.
Wie sahen Mode und Kleidung des Alltags in dieser Zeit aus? Und was haben sie mit dem NS-Regime zu tun? Die Uniformen für Parteiorganisationen schufen einerseits eine sichtbare Einheit und integrierten ihre Träger und Trägerinnen in die „Volksgemeinschaft“. Die Regierung diktierte andererseits „Judensterne“ als textile Kennzeichen für eine ganze Bevölkerungsgruppe, die sie ausgrenzte. Hat aber Alltagskleidung auch etwas mit Politik zu tun? Ist eine Schürze nicht einfach nur eine Schürze?
Erfahren Sie mehr über das Forschungsprojekt Soziokulturelle Untersuchungen zur Bekleidungsgeschichte der 1930er/40er Jahre, in dessen Rahmen die Ausstellung entstand.
Zu dem Forschungsprojekt ist die Publikation "Glanz und Grauen. Kulturhistorische Untersuchungen zur Mode und Bekleidung in der Zeit des Nationalsozialismus" erschienen.
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Zur Ausstellung ist eine Begleitpublikation erschienen:
"Glanz und Grauen. Mode im Dritten Reich", ISBN 978-3-9813700-0-3
Die Ausstellung wurde an folgenden Schauplätzen des LVR-Industriemuseums gezeigt:
Textilfabrik Cromford, Ratingen: 9.3.2012 – 14.7.2013
Tuchfabrik Müller, Euskirchen: 10.11.2013 - 21.12.2014
Kraftwerk Ermen & Engels, Bergisch Gladbach: 3.4.2016 - 30.10.2016