Ansichtskarte, Oberhausen Gutehoffnungshütte, 1915, Papier, 8,8 x 13,7 cm, Inv.-Nr.: rz 05/163 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
Das Eisen- und Stahlwerk der Gutehoffnungshütte waren über ein Jahrhundert lang das industrielle Herz Oberhausens. Die Erzeugnisse aus Oberhausener Stahl wie Schienen, Draht, Brücken oder Kessel wurden vom Weltkonzern überall hin exportiert.
Adressatin:
Fräulein
Grete Heimbrock
Barmen
Adlerstr[aße] 9 1/I
Dort, wo heute die Neue Mitte und das Einkaufsparadies CentrO stehen, erinnert nur wenig an die industrielle Vergangenheit Oberhausens, die Gutehoffnungshütte und die Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Alltag der Menschen von damals wird durch die Kriegspostkarten wieder präsent.
Der Krieg bestimmte alles und schlug sich auch in der Postkartenkommunikation nieder. Im Ersten Weltkrieg gehörte die Postkarte selbstverständlich zur Kommunikation, nicht nur mit der Front, auch für die Daheimgebliebenen.
Diese Karte, abgeschickt am 21.5.1915, zeigt, wie an der Heimatfront das Kriegsgeschehen verfolgt und zum Gegenstand der Alltagskommunikation wurde. Die Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn im Jahr 1915 kam für die Menschen in Deutschland insofern überraschend, als Italien eigentlich mit den Mittelmächten, dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn verbündet gewesen war.
Daniel Sobanski
Nachricht:
Oberhausen den 21./5.15
Liebe Schwester Grete!
habe deinen lieben Brief erhalten
auch die schöne Karte und danke viel-
mals. Wegen dem Geld mach dir keine
Sorgen. Bei der nächsten Gelegenheit
schicke ich es dir. Mutter und Albert haben
sich hier gut amüsiert. Das Hundchen hätte
nur mitkommen müssen. Wir sind
hier in einer Aufregung, ob Italien uns den
Krieg erklärt. Gustav hat mir einen Brief ge-
schrieben. Sei oft gegrüßt von d[einem] Bruder Ernst
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