Betriebsferien: Alle Schauplätze des LVR-Industriemuseums sind vom 23.12.2024 bis einschließlich 1.1.2025 geschlossen.
Foto (Repro von Glasnegativ) „Berufswettkampf 1944“, Oberhausen, 1944, 9 x 12 cm, Inv.-Nr.: ah g/512 © LVR-Industriemuseum
Technisches Können und hauswirtschaftliche Fähigkeiten mussten diese Zeichenschülerinnen während des „Reichsberufswettkampfs“ beweisen.
In der Schwerindustrie arbeiteten lange Zeit hauptsächlich angelernte Arbeiter, die im Werk von erfahrenen Kollegen eingearbeitet wurden. Facharbeiter mit einer geregelten Berufsausbildung waren eher die Ausnahme. Erst nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert etablierte sich nach und nach ein betriebliches Ausbildungswesen.
Die Werkschulen und Lehrwerkstätten der Gutehoffnungshütte (GHH) waren in den 1920er und 1930er Jahren beliebte Motive für die Werksfotografie. Offenbar wollte das Unternehmen sein Engagement für die Ausbildung der Jugend und den wirtschaftlichen Aufschwung in einer Zeit von Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit nach außen darstellen. Mit der Teilnahme am Reichsberufswettkampf stellte die GHH auch ihre Bereitschaft unter Beweis, am Wirtschaftsprogramm der Nationalsozialisten mitzuwirken.
Der Reichsberufswettkampf wurde von der Deutschen Arbeitsfront und der Hitler-Jugend organisiert. Dieser Wettkampf war nicht nur Propaganda, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau durch das nationalsozialistische Regime darzustellen, er ermöglichte es auch, die Leistungen einzelner Betriebe zu prüfen.
Junge Frauen waren schon ein Stück weit in einstige Männerdomänen vorgedrungen. Sie konnten den Beruf der Technischen Zeichnerin erlernen. Im Reichsberufswettkampf stand für sie jedoch auch Hauswirtschaft auf dem Programm, denn nicht zuletzt sollten sie die Rolle der Hausfrau und Mutter einnehmen.
Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „Maloche – Arbeiten auf der Gutehoffnungshütte“
Daniel Sobanski
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