Öffnungszeiten an Ostern

Alle Schauplätze des LVR-Industriemuseums sind an Karfreitag (29.3.2024) und Ostermontag (1.4.2024) geschlossen. Am Samstag (30.3.2024) und Ostersonntag (31.3.2024) ist geöffnet.

Grafik Industrieanlage

Pressemeldung

18. October 2022

Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Untrennbar mit industrieller Massenproduktion verbunden, begleiten sie technische Entwicklungen und eröffnen Designer*innen ungekannte Freiheiten in der Gestaltung. Ob Volksempfänger, Trabant, Panton Stuhl, Bobby Car oder iMac: Kunststoffprodukte sind Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden und haben ihren Weg ins Museum gefunden. Die neue Ausstellung „Klasse und Masse. Kunststoffdesign im Alltag“ des LVR-Industriemuseums zeigt ab dem 25. Oktober 2022 im Peter-Behrens-Bau die vielfältigen Möglichkeiten dieses Werkstoffs vom billigen Ersatzstoff und Massenprodukt bis zur Hightech-Komponente und Designikone.


Designikone oder Plastikmüll?

Wenn von Kunststoffen die Rede ist, dann denken wir an Ressourcenverbrauch, Mikroplastik im Trinkwasser und die Vermüllung der Weltmeere. Das ist aber nur ein Teil unserer Geschichte mit dem Werkstoff. Die Ausstellung „Klasse und Masse“ geht den Geschichten nach, die die im Museum gelandeten Dinge erzählen, und sie fragt danach, was aus ihnen wird – als Müll in der Umwelt oder Objekt im Museum.


Ausstellung

Was immer wir im Alltag tun – Sitzen, Fahren, Sprechen, Hören, Sehen, Schreiben, Essen, Trocknen, Anziehen –, überall begleiten uns Kunststoffe. Für jeden Bereich zeigt die Ausstellung Klassiker der Designgeschichte, wie den komplett aus Kunststoff gefertigten „Panton Stuhl“ – eine Ikone der Pop-Ära, den der Designer Verner Panton in den 1960ern entwickelte. Oder das „Bobby Car“, das sich seit seiner Markteinführung 1972 großer Beliebtheit erfreut. 1995 gab es davon sogar eine „Art Edition“ aus Recycling-Material, die von namhaften Künstlern gestaltet wurde. Auch Vorgänger, Nachfolger oder alternative Entwürfe von Designklassikern werden gegenübergestellt und so hinterfragt: Waren die Entwürfe bekannter Designer wirklich beispiellos? Haben nicht auch das sogenannte anonyme Design, die Werksentwürfe, wichtige Beiträge zur Geschichte der Gestaltung geliefert? Die Ausstellung versteht sich zugleich als Beitrag zur Designgeschichte unter dem Aspekt des Materials.


Produktdesign ohne Grenzen

Aber nicht nur Design-Ikonen zeigen die unerschöpflichen Gestaltungsmöglichkeiten der Kunststoffe im Zusammenspiel mit dem Produktdesign. Kunststoffe lassen sich in fast jede gewünschte Form bringen und sind im Vergleich zu traditionellen Materialien leicht. In ihrem Erscheinungsbild bieten sie alle Möglichkeiten, von farblos und durchsichtig bis hin zu knallbunt, strukturiert und gemustert. So kann der Spielzeugroboter „Mr. Machine“ von 1977 dank transparenter Kunststoffe sein mechanisches Innenleben offenbaren.


Top oder Flop?

Nicht immer gelingt ein Durchbruch auf Anhieb. Das einst „schlechteste Fahrrad der Welt“, 1982 von schwedischen Ingenieuren aus Polyamid gebaut, wollte zukunftsweisend sein. „Itera“ wurde ein Flop, wegen der noch nicht ausgereiften Materialeigenschaften, aber auch der schlechten Vermarktung. Doch heute sind Fahrradrahmen aus mit Carbonfasern verstärktem Kunststoff insbesondere bei Profi-Rennrädern etabliert.


Neue Wege

Ungewöhnliche Formen aus dem 3D-Drucker oder Produkte aus biobasierten Kunststoffen, die auf der Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, zeigen, wohin die Entwicklung in Zukunft geht. Der Hocker „Terra“ repräsentiert ein Beispiel für ein Objekt, das für die Formgebungsfreiheit steht, die der 3D-Druck bietet. Am Beispiel von Mehrwegbehältern, die Anbieter von Speisen und Getränken den Verbrauchern neben Einwegverpackungen ab 2023 zur Verfügung stellen müssen, werden in der Ausstellung Entwicklungen im Bereich Essen ToGo aufgezeigt. Die Herausforderung ist, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen, die andere Kunststoffe, neue Produkte und Mehrwegsysteme ermöglichen wird.


Forschungsprojekt

Die ausgestellten Objekte gehören zur Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums. Seit 2017 hat diese als Dauerleihgabe im LVR-Industriemuseum eine Heimat gefunden. Zuletzt war sie Gegenstand des Forschungsprojekts „KuWerKo. Kunststoffe – ein moderner Werkstoff im kulturgeschichtlichen Kontext“. Wissenschaftler*innen aus mehreren Disziplinen gingen in der Sammlung auf detektivische Spurensuche, um Objekten ihre Geschichte zu entlocken und zu verstehen, wie sie sich während ihrer Nutzung und danach verändern. Die Ausstellung „Klasse und Masse“ präsentiert erstmals Ergebnisse dieses Forschungsprojekts.


Weitere Informationen auf www.industriemuseum.lvr.de/klasseundmasse


LVR-Industriemuseum
Peter-Behrens-Bau
Essener Straße 80
46047 Oberhausen


Laufzeit: 25.10.2022 – 23.12.2023


Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 – 17 Uhr, samstags und sonntags 11 – 18 Uhr

Eintrittspreise (Kombiticket mit Dauerausstellung „Peter Behrens – Kunst und Technik“): 6,50 €, ermäßigt 5,50 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt frei

Besucherinfos und Buchungen von Führungen bei kulturinfo rheinland unter Tel.: 02234/9921-555 (Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 10-15 Uhr) oder per Mail an


Pressefotos


Die Pressebilder dürfen nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung "Klasse und Masse. Kunststoffdesign im Alltag" des LVR-Industriemuseums Peter-Behrens-Bau genutzt werden. Eine gesonderte Verwendung der Fotos ist nicht erlaubt.


Orangefarbener Haartrockner

Haartrockner Moulinex, Frankreich, 1970er

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

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Durchsichtiges Telefon mit Wählscheibe

Telefon "FeTAp 612-12", BRD, 1974

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

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Weißes aufgeklapptes Notebook mit blauem Rand

Notebook "Apple IBook", Entwurf: Jonathan Ive,

Hersteller: Apple Computer Inc., 1998-1999

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

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Buntes Kinder Bobby-Car

Big-Bobby-Car, Entwurf 1971, Hersteller: Big Spielwarenfabrik Ernst A. Bettag, Fürth, 2016

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

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Beiges Fahrrad

Fahrrad "Itera", Glasfaser verstärktes Polyamid, erster Versuch eines Fahrrads mit Elementen weitgehend nur aus Kunststoff, Material: Bayer AG Leverkusen, Hersteller: Itera Development Center AB, Schweden, 1982

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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weiß/grünes Kaffeeservice

Kaffeeservice, Georg Kayser KG, Süssen/Württemberg ,1960-1965, Material: BASF AG, Ludwigshafen

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Beiger Trabbi

Trabant 601, Baujahr 1989-90, Hersteller: VEB-Sachsenring Autobauwerke Zwickau
Material: Phenoplast, textilfaserverstärkt, gepresst

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Hellblaue Lunchbox aus Kunstoff

Lunchbox "Bento", Niederlande, 2021

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Blauer Design Stuhl aus Kunststoff

Der Klassiker und Design Dauerbrenner: Panton Stuhl, Entwurf: Verner Panton, 1962, Herman Miller Furniture Company, Schweiz ,1971

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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2 Rote Kunststoff Roboter-Männchen auf kleinen Rädern mit Schlüssel zum aufziehen

Spielzeugroboter "Mr. Machine", Ideal Toy Corporation, USA, 1961-1977

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Eine hellgrüne Kaffeemühle

Kaffeemühle, Hersteller: Antonin Mares, Tschechoslowakei, 1930-1940

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

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Weißer Hocker in organischer Form

Hocker "Terra", 3-D-Druck, Berlin, 2019, Prototyp eines Hockers in organischen Formen

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Transparentes Telefon mit Drucktasten

Transparentes Telefon "Lonestar", USA, 1970er

© LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann


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Pressekontakt

Anette Gantenberg

Tel.: 0208 8579-124

Fax: 0208 8579-122

Hansastraße 18

46049 Oberhausen



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