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Pressemeldung

24. September 2020

Was bedeutet Arbeit heute, im Zeichen gravierender Krisen und Veränderungen? Wie sehr ist unser Leben von Arbeit durchwoben? Wer arbeitet eigentlich was? Und wer gehört heute überhaupt zur „arbeitenden Klasse“?


Aktuellen Fragen zum Thema Arbeit widmet sich mit künstlerischen Mitteln das Projekt „Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen“. Mit ihm untersuchen das LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels (Engelskirchen) und das NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Engels gemeinsam das Erbe des einflussreichen Philosophen und politischen Aktivisten. Im Zentrum dieses Performance-, Installations- und Diskursprojektes stehen vielfältige künstlerische und diskursive Aktivitäten im oberbergischen Engelskirchen und im Internet unter www.engels-maschinen.de.


Kunst im öffentlichen Raum in Engelskirchen – zu erleben vom 25. bis 27. September 2020
Die Geschichte der Gemeinde Engelskirchen ist stark durch die Engels’sche Baumwollspinnerei geprägt. Jetzt entstehen in diesem Ort bis Ende September künstlerische Auftragsarbeiten, vielfach in direkter Auseinandersetzung mit Engelskirchener Bürger*innen. Gewonnen hat der Berliner Kurator, Autor und Dramaturg Florian Malzacher dafür zehn internationale Künstler*innen. Ihre Interventionen werden an drei Tagen vom 25. bis 27. September 2020 auch öffentlich erlebbar sein. Ein Teil der Arbeiten wird zudem über einen längeren Zeitraum sichtbar bleiben. Bespielt werden öffentliche und halböffentliche Orte: u.a. das Fabrikgelände, die protestantische Kirche, die alles verbindende Hauptstraße, die Bahnstation, der zentrale Platz, die ehemalige Familienvilla der Engels sowie das Rat- und Gemeindehaus. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Hinweise zu einzelnen Programmteilen bietet die Webseite.



Zehn künstlerische Positionen:

Die Künstler Ulf Aminde aus Berlin und Manuel Gogos aus Bonn errichten mit „Straße der Arbeit“ jenen Arbeiter*innen ein temporäres Denkmal, die aus vielen Ländern ins Oberbergische Land kamen, um gemeinsam die Märkische Straße in Engelskirchen zu bauen und den Ort mit der Welt zu verbinden. Für den rumänischen Künstler Dan Perjovschi aus Sibiu wird alles Gegenstand einer Zeichnung: Lokales, Globales, Politik, Kultur, die ökonomische Krise, die Corona-Krise, der Wandel der Arbeitswelt, Ost und West – mit viel Humor wird er im September live auf Schaufenster der Märkischen Straße zeichnen. Das Künstler*innen-Ensemble Quarantine aus Manchester verknüpft mit „The People of“ Erzählungen von Engelskirchener Bürger*innen für eine Audiotour entlang von Kleiderläden, Friseurgeschäften, dem Rathaus, der Kirche u.a. Die rumänische Künstlerin Alexandra Pirici aus Bukarest hat die Bewegungen oft schwerer körperlicher Arbeit gesammelt, die aus westlichen Fabriken weitgehend verschwunden ist, und daraus ein sich immer veränderndes Denkmal aus menschlichen Körpern kreiiert.


Ein Kollektiv, bestehend aus Heike Bänsch, deufert&plischke, Manuele Klein, Kristin Kunze, Achim Lahr, Kiane l’Azin, Renate Seinsch und Detlev Weigand, präsentiert mit der gemeinsam kuratierten „Retrospektive: Felicitas P. Berg“ in einer großen multimedialen Ausstellung erstmals das Werk der Engelskirchener Künstlerin Felicitas P. Berg. In „Lieder für Thomas Piketty. Lied #12 Rele“ untersucht der niederländische Künstler Dries Verhoeven aus Utrecht die in Engelskirchen auf den ersten Blick unsichtbare Armut und spielt mit unserem Gefühl des Unwohlseins. Die polnische Komponistin und Theatermacherin Zorka Wollny (Berlin/Stettin) erarbeitet gemeinsam mit einem Chor Engelskirchener Bürger*innen ein experimentelles Konzert, das sowohl auf den Aufführungsort der evangelischen Kirche, als auch auf heutige Lebens- und Arbeitswelten Bezug nimmt. Die polnische Künstlerin Dagna Jakubowska aus Warschau wagt mit dem Dinner „Unser täglich Brot. Ein Erntedankfest der Zukunft.“ einen spekulativen Blick auf zukünftige Ernährungsgewohnheiten (Anmeldungen per E-Mail unter erforderlich). Mit der Vierkanal-Arbeit „Occupy, Resist, Produce“ zeigen Dario Azzellini und Oliver Ressler aus Wien, wie es Arbeiter*innen in Marseille, Mailand, Rom und Thessaloniki gelang, ihre Fabriken zu besetzen, um dort andere, gleichberechtigtere Formen des Arbeitens und Produzierens umzusetzen. Die Videoauswahl „Eine Einstellung zur Arbeit“ zeigt acht der insgesamt über vierhundert maximal zweiminütigen Videos von Arbeitstätigkeiten aus aller Welt, die von der Berliner Künstlerin Antje Ehmann und dem Filmemacher Harun Farocki (†) gesammelt wurden, allesamt in einer einzigen Einstellung gefilmt.



Online-Diskurs zum Thema „Arbeit in der Krise“

Die zunehmend große Kluft zwischen Arm und Reich, der beschleunigte Klimawandel und zuletzt auch der Ausnahmezustand der Corona-Krise lassen keinen Zweifel an der Notwendigkeit tiefgreifender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Auf der Diskursplattform „Arbeit in der Krise“ suchen Künstler*innen, Theoretiker*innen und Aktivist*innen mit verschiedenen Schwerpunkten nach Antworten auf fundamentale Fragen. Dabei legen sie einen besonderen Fokus darauf, was sich von künstlerischen Prozessen über das Wesen von Produktion und Arbeit heute lernen lässt. Ab 18. August bis Ende November 2020 mit Beiträgen von Bini Adamczak, Dirk Baecker, Manfred Fischedick, Daniel Häni, Sibylle Peters u.a. Konzipiert von Christian Esch und Florian Malzacher. Auf www.engels-maschinen.de und in den sozialen Medien.


„Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen“ ist ein Kooperationsprojekt des LVR-Industriemuseums Kraftwerk Ermen & Engels (Engelskirchen) und des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal). Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Sparkassenkulturstiftung Rheinland und die Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln. Unterstützt wird das Gesamtprojekt durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland. Mit freundlichem Dank an die Gemeinde Engelskirchen, die Evangelische Gemeinde in Engelskirchen und Loope, den Bergischen Abfallwirtschaftsverband und EngelsArt.Kunst und Kulturinitiative Engelskirchen.



Weitere Informationen zum Programm und den beteiligten Künstler*innen gibt es immer aktuell unter www.engels-maschinen.de.



Vertiefende Informationen zu den künstlerischen Positionen (DOC, 334 KB)

Programmheft (PDF, 1.56 MB)



Das Projekt im Social Web:

Facebook: www.facebook.com/engelsmaschinen

Instagram: www.instagram.com/engelsmaschinen

Twitter: https://twitter.com/engelsmaschinen



Pressekontakt:


Anette Gantenberg / LVR-Industriemuseum / Kommunikation und Marketing /
Tel: 0208 8579 124 / E-Mail: / www.industriemuseum.lvr.de


Martin Maruschka / NRW KULTURsekretariat / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit /
Tel: 0202 698 27 211 / E-Mail: / www.nrw-kultur.de


Sonja Nanko / LVR-Industriemuseum / Kraftwerk Ermen & Engels /
Tel: 02263 9285 114 / E-Mail: / www.industriemuseum.lvr.de


Vier Logos nebeneinander: NRW Kultursekretariat Wuppertal, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln, Sparkassen Kulturstiftung Rheinland

Pressefotos

Die Pressebilder dürfen nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung über das Projekt "Nach dem Beaufsichtigen der Machinen" genutzt werden. Eine gesonderte Verwendung der Fotos ist nicht erlaubt.

Eine Künstlerin mit Jeansjacke steht mit anderen Frauen in großen Vierecken auf einem Platz

Alexandra Pirici, „Monument to Work“

© Alexandra Pirici


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Zwei Straßenarbeiter streichen ein Stück abgeklebte Straße in Pink

Ulf Aminde & Manuel Gogos "Straße der Arbeit“ - Ein Denkmal der Migration für Engelskirchen von Ulf Aminde und Manuel Gogos im Rahmen von „Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen“.

© Ulf Aminde


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Altes Schwarz-Weiß Foto zeigt Bauarbeiter beim Straßenbau

Ulf Aminde & Manuel Gogos „Straße der Arbeit“ - Ein Denkmal der Migration für Engelskirchen von Ulf Aminde und Manuel Gogos im Rahmen von „Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen“.

© privat


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Schwarz-Weiß Foto zeigt ein Fenster mit einer Schrift auf dem Fenster

„Zeichnungen“

Dan Perjovschi, „Be Arbeit“ (2020)

© Dan Perjovschi / Horst Janssen Museum Oldenburg


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Demonstranten auf einer Straße halten ein Banner voe sich

Dario Azzellini & Oliver Ressler, “Occupy, Resist, Produce – Scop Ti”, 34 min., HD, AT/DE 2018


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Alte bunte Metalltonnen stehen nebeneinander quer auf einer Straße

Dario Azzellini & Oliver Ressler, “Occupy, Resist, Produce – Vio.Me.”, 30 min., HD, AT/DE/ES 2015


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 Drei große Leinwände hängen nebeneinander an einer dunklen Wand

Dario Azzellini & Oliver Ressler, “Occupy, Resist, Produce”. Installation view: “Who Throws Whom Overboard?” (solo show O. Ressler), SALT Galata, Istanbul, 2016 (photo: O. Ressler)


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Mehrere Künstlerinnen und Künstler stehen im Kreis und heben die Arme zum Himmel

Alexandra Pirici, „Monument to Work“

© Alexandra Pirici


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