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Ausgabe 08/2017

20.000 neue Kunststoff-Objekte in der Sammlung des LVR-Industriemuseums

Drei Herren und eine Dame zwischen diversen Museumsstücken in der Sammlung

Liebe Leserin, lieber Leser,

vom Bakelit-Radio bis zum Designerstuhl – die bedeutende Kunststoff-Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums-Vereins (KMV) findet seit Kurzem ihre neue Heimat im Peter-Behrens-Bau, dem zentralen Sammlungsdepot des LVR-Industriemuseums in Oberhausen. Eine vertraglich vereinbarte Kooperation zwischen dem LVR-Industriemuseum und dem Kunststoff-Museums-Verein hat diesen Umzug möglich gemacht. Auf Basis dieser Vereinbarung übernahm das LVR-Industriemuseum die umfangreiche Sammlung als Dauerleihgabe.

Blick in die Kunststoff-Sammlung

Die Kunststoff-Sammlung umfasst rund 20.000 Objekte aus den Bereichen Alltagskultur, Design und Technik. Darunter z.B. ein roter Design-Stuhl (Foto links) aus Acrylester-Styrol-Acrylnitril, entworfen vom berühmten dänischen Designer Verner Panton (1926-1998) und produziert 1971 in der Schweiz. Eine spannende Geschichte steckt hinter dem Radio VE 301 W, der sog. „Volksempfänger“ (Foto Mitte) aus Phenol-Formaldehyd-Harz, produziert 1933 in Deutschland und wichtiges Propaganda-Gerät der Nationalsozialisten. Futuristisch mutet die Tischlampe „Gherpe” (Bild rechts) aus Polymethylmethacrylat (Plexiglas) an, die 1967 in Italien produziert wurde.

Eines der größten Einzelstücke der Kunststoff-Sammlung ist der Trabant 601 aus dem Jahr 1989 (Foto unten). Das Fahrzeug, das damals direkt ab Werk vom KMV gekauft wurde, ist einer der letzten Trabbis seiner Art, der vom Band lief. Seine Karosserie besteht aufgrund des Metallmangels in der DDR aus naturfaserverstärktem Kunststoff.

Ein altes, weißes Auto in der Sammlung des Museums

Unter www.deutsches-kunststoff-museum.de kann ein Großteil der Exponate online abgerufen werden.

AUSBLICK

Ab Anfang November 2017 wird das KMV die Ausstellung „Unter Strom“ flankierend zur großen Ausstellung Energiewenden - Wendezeiten zeigen, die ab Ende Oktober in der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen zu sehen sein wird. Überdies richtet das LVR-Industriemuseum derzeit seine Dauerausstellung in der Zinkfabrik Altenberg neu aus – neben dem bisherigen Schwerpunkt Eisen und Stahl wird sich die Neukonzeption auch dem vielseitigen Werkstoff Kunststoff widmen. Ein permanentes „Schaufenster“ des Kunststoff-Museums wird zudem die dauerhafte Zurschaustellung von Teilen der Kunststoff-Sammlung ermöglichen.