Wilhelm Nengelken (1902 – 1969) hatte Kunst studiert und war 1923 Gründungsmitglied des Gelsenkirchener Künstlerbundes. Von 1936 bis in die zweiten Hälfte der 1960er Jahre lebte und arbeitete er in der „Künstlerkolonie Halfmannshof".
Die Ausstellung im LVR-Industriemuseum präsentierte einige seiner wichtigsten Werke. Sie konzentriert sich dabei auf die Bilder, die sich mit der Industrie und der Stadtlandschaft des Reviers rund um Gelsenkirchen beschäftigen.
Zahlreiche Fotos von Wilhelm Nengelken gehören schon seit Langem zum Bestand des LVR-Industriemuseums, darunter auch Aufnahmen vom Bau der Schachtanlage Zollverein XII in Essen-Katernberg, inzwischen Weltkulturerbe. Das macht diese Aufnahmen zu einem Schatz in der Fotosammlung des Museums.
Ein Schlüsselwerk Nengelkens ist das Ölgemälde vom Beginn der 1930er Jahre, das das hölzerne Abteufgerüst für den Schacht XII der Zeche Zollverein zeigt. Hier wird deutlich, dass Wilhelm Nengelken Fotografien als Vorlage für Gemälde nutzte: Eins der ausgestellten Fotos zeigt exakt die Perspektive auf die Baustelle.
Hervorzuheben ist auch das außergewöhnliche, großformatige Ölbild zweier Gelsenkirchener Jungen mit einem Fußball, das unter dem Titel „Kalle Päng" überliefert ist. Die Darstellung der beiden Jungen hat starke Porträt-Züge, zugleich stellen sie aber auch geradezu den Archetypus der Fußball-begeisterten Jungen aus dem Revier dar.
Beeindruckend sind aber auch die Fotografien, die Wilhelm Nengelken um 1945 in der zerstörten Stadt Gelsenkirchen machte.
Laufzeit der Ausstellung: 25. Januar 2009 bis 12. April 2009
LVR-Industriemuseum
Zinkfabrik Altenberg
Hansastraße 20
46049 Oberhausen