Das LVR-Industriemuseum zeigte in der außergewöhnlichen Ausstellung „Theater der Dinge" erstmalig Objekte aus seiner umfangreichen Museumssammlung. Ausstellungsort war das zentrale Museumsdepot – der Peter Behrens-Bau in Oberhausen.
Sammlungsmagazine von Museen sind selten oder gar nicht zugänglich. Das LVR-Industriemuseum ermöglichte mit seiner Ausstellung den Zutritt zum sonst verborgenen Ort. Die Museumsmitarbeiter traten als Ausstellungsmacher auf und stöberten im Museumsmagazin. Hausmeister, Schlosser, Wissenschaftlerin, Schreiner, Fotograf, Kassiererin sowie Verwaltungsangestellte und viele weitere präsentierten ihre Lieblingsstücke.
Vielfältig waren die Gründe, Erinnerungen und Emotionen, die jeden Einzelnen zur Wahl seines Exponats bewogen haben. Die Bahnhofsuhr stand für den einstigen Kindertraum, Lokomotivführer zu werden, die Aral-Säule gehörte zum Heimatgefühl im Ruhrgebiet, die Lederhose erinnerte an die Wanderungen im Bayrischen Wald der 1950er Jahre und die Miele-Waschmaschine ließ an Mütter und Großmütter denken, die auf diese haushaltstechnische Errungenschaft noch verzichten mussten. Wie Akteure auf der Bühne wurden die Exponate von einem Bühnenbildner in Szene gesetzt. 110 Objekte, Menschen und ihre Geschichten warteten darauf, entdeckt zu werden.
Der berühmte Architekt und Industriedesigner Peter Behrens entwarf das bedeutende Industriedenkmal in den 1920er Jahren als Lagerhaus für den ehemaligen Oberhausener Konzern Gutehoffnungshütte. Das historische Lagerhaus beherbergt seit 1992 das Museumsdepot mit den Sammlungsbeständen aller sechs Schauplätze des LVR-Industriemuseums. Das Erdgeschoss und die oberste Etage sind im Rahmen der Öffnungszeiten für Besichtigungen zugänglich.
Laufzeit der Ausstellung: 26. November 2006 bis Frühjahr 2007
LVR-Industriemuseum
Peter-Behrens-Bau
Essener Straße 80
46047 Oberhausen