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Alle Standorte des LVR-Industriemuseums haben am 1. Mai von 11-18 Uhr geöffnet, ausgenommen davon sind der Peter-Behrens-Bau & der Oelchenshammer.

Grafik Industrieanlage

Werbegrafik „Neuer Meyer-Bohrhammer“

1910

Gerahmte Werbegrafik der Firma Carl Wilh. Meyer GmbH & Co. KG Oldenburg, mit Aquarelltechnik

Werbegrafik „Neuer Meyer-Bohrhammer“, Firma Carl Wilh. Meyer GmbH & Co. KG, Oldenburg, 1910, Papier, Aquarelltechnik, 46,5 x 41,5 x 2,2 cm (gerahmt), Inv.-Nr.: rz 13/289 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Nach Frankreich gehörte Deutschland mit rund 5.000 Ausstellern zu den wichtigsten Teilnehmern auf der „Exposition Universelle et Internationale de Bruxelles“ 1910. Die deutsche Regierung beteiligte sich mit einem eigenen Pavillon und wollte sich damit wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg als nationale Einheit und Wirtschaftsmacht präsentieren.


Um 1910 zählten Industrie und Handwerk zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Maschinen und Werkzeuge waren schon damals Exportschlager. In der Werbung war eine überhöhte Darstellung der technischen Produkte daher keine Seltenheit.


Ein Beispiel ist die Werbegrafik der Firma Carl Wilh. Meyer GmbH & Co. KG aus Oldenburg. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Plakatentwurf oder eine nach einem Plakat gezeichnete Kopie. Das Unternehmen wurde auf der Weltausstellung in Brüssel für seinen „Neuen Meyer-Bohrhammer“ mit zwei Grands Prix ausgezeichnet. Bohrhämmer wurden im Bergbau und in Steinbrüchen eingesetzt.


Das Bild zeigt einen Bergarbeiter mit Pickel, der zum Himmel auf einen Bohrhammer hindeutet. Der Bohrhammer schwebt dort umgeben von einem Strahlenkranz, wie bei einem Heiligenschein. Die Bildunterschrift „Brüssel 1910 2 Grands Prix“ und die Distanz des Bergmanns zum technischen Objekt unterstreichen den Eindruck der „göttlichen Sphäre“. Im Hintergrund sind eine Zeche und eine Flusslandschaft zu sehen.


Mit der Werbung sollte den rund 13 Millionen Besuchern der Weltausstellung die Botschaft einer neuen Zeit vermittelt werden. Der alte Pickel hatte ausgedient und wurde durch einen modernen Bohrhammer mit Ventilsteuerung abgelöst.


Die Firma Carl Wilhelm Meyer GmbH & Co. KG Oldenburg hatte damit vermutlich Erfolg. Gegründet 1880 von dem Handwerker und Kaufmann Carl Wilhelm Meyer in einem 30 Quadratmeter großen Ladengeschäft, ist die Firma noch heute mit einer breiten Produktpalette in Oldenburg ansässig.


Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt „1914 – Mitten in Europa“



Regina Weber


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