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Grafik Industrieanlage

Lastkraftwagen der Fried. Krupp AG

um 1937

Dunkelblauer Schnelllastkraftwagen

Schnelllastkraftwagen „LD 2 H 42", Fried. Krupp AG, Essen, um 1937, Metall, Holz, Glas, Leder, Gummi, 220 x 180 x 550 cm, Inv.-Nr: ob 90/359 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Nach der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches war die Essener Fried. Krupp AG Ende 1918 gezwungen, statt Waffen und Kriegsgerät Güter für den Friedensbedarf herzustellen. Zu den neuen Produktionsschwerpunkten der alten Gussstahlfabrik gehörte neben der Fertigung von Lokomotiven, Landmaschinen, Registrierkassen u. a. m. auch der Bau von zivilen Lastkraftwagen.


Mit der zunehmenden Motorisierung in Deutschland war der Bedarf an Nutzfahrzeugen enorm gestiegen. Insbesondere die neuen sogenannten Schnelllastwagen mit einer Nutzlast von 1,5 bis 2,5 Tonnen wurden seit Mitte der 1920er Jahre stark nachgefragt und lösten mehr und mehr die Pferdegespanne ab, die bis dahin vielerorts noch das Straßenbild beherrschten. 1924 brachte die Kruppsche Kraftwagenfabrik (KraWa) ihren ersten 1,5-Tonner-Lastwagen auf den Markt. Gegenüber den Schwerlastkraftwagen, mit denen Krupp sein LKW-Programm 1919 zunächst gestartet hatte, bestand der wesentliche Vorteil der Schnelllastwagen darin, besser die wechselnden Transport-Ansprüche von Industrie und Handel bedienen zu können. Sie galten als „leicht, wendig, flink und sicher, dennoch robust und stabil“ und eigneten sich laut Prospektwerbung „vorzüglich für den schnellen Zubringerdienst in der Stadt und auf dem Lande.“


Besonderen Aufschwung erhielt das Geschäft mit den wendigen Schnelllastwagen durch ein neues Motorenkonzept. Seit 1929 arbeiteten die Krupp-Techniker an der Entwicklung eines luftgekühlten Boxermotors, der als Antriebseinheit besonders gut zu leichteren Fahrzeugen passte. Ursprünglich für dreiachsige [militärische] Gelände-Lastwagen konzipiert, entwickelte man ab 1931 auf der Basis früherer Baumuster ein 2-Tonnen-Fahrgestell und – unter Verstärkung des Rahmens – ein 2,5-Tonnen-Fahrgestell, auf das die neuen Motoren mit Luftkühlung aufgesetzt wurden. Ein Jahr später rollten die ersten 2-Tonner-Lastwagen vom Typ L 2 H 42 mit dem luftgekühlten 55-PS-Vergaser-Boxermotor über deutsche Straßen. Ab 1934 erwiesen sich die Kruppschen „Sprinter“ auch als dieseltauglich. Mit dem neuen luftgekühlten 50-PS, ab 1936 dann 55-PS starken Boxer-Dieselmotor firmierten sie unter der Typenbezeichnung LD 2 H 42 – das Kürzel „D“ steht für Diesel.



Michael Gaigalat


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