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Grafik Industrieanlage

Holzschleifer

1922

Große, historische Maschine in einem Museum

Holzschleifer, Vierpressenschleifer, Amme, Giesecke & Konegen AG, Braunschweig, 1922, Eisen, Holz, Stahl, Gestein, 400 x 200 x 300 cm, Inv.-Nr.: bg 90/1, © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Mit Holzschleifern lässt sich Holz zermahlen. In den Jahrzehnten vor 1900 und kurz danach spielte Holzschliff als Rohstoff für die Papiererzeugung eine wichtige Rolle.


Dieser Holzschleifer war die zentrale Maschine einer Anlage, die 1922 bei der Firma Chelius in Arnsberg-Rumbeck aufgestellt und bis 1981 benutzt wurde. Das Wasser der Ruhr trieb die Maschine über eine Turbine an. Diese drehte unter anderem den Stein des Schleifers. Ein Arbeiter füllte die Kammern der Maschine mit Holz, das die Pressen an einen Stein drückten. Zur Kühlung wurde Wasser aufgespritzt. Der wässrige Holzschliff passierte anschließend einen Sortierer und, falls erforderlich, ein weiteres Mahlgerät. Damit sich der Schliff transportieren ließ, wurde er entwässert und zu lockeren, pappeähnlichen Bahnen aufgewickelt.


Die Firma Chelius stellte bereits seit circa 1870 Holzschliff her. Sie folgte damit der Entwicklung, die die Präsentation einer Holzschleiferei auf der Pariser Weltausstellung 1867 eingeleitet hatte: Holzschliff gewann als Rohstoff für die Papierherstellung immer größere Bedeutung. Denn allmählich traten neue Faserstoffe an die Stelle der bisher genutzten Textillumpen, deren Beschaffung in ausreichender Menge immer schwieriger geworden war. Erst der Holzschliff sowie chemisch erzeugter Zellstoff aus Stroh und Holz erlaubten die Massenproduktion von Papier.


Holzschliff ist in einfachen Papiersorten, vor allem Pappe und Zeitungspapier, enthalten. Seine Fasern sind sehr kurz, deshalb muss er mit anderen Rohmaterialien gemischt werden, um reißfestes Papier herzustellen. Heute spielt Holzschliff nur noch eine untergeordnete Rolle; für bessere Papiere wird Zellstoff eingesetzt, für minderwertige Altpapier.



Sabine Schachtner


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