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Alle Standorte des LVR-Industriemuseums haben am 1. Mai von 11-18 Uhr geöffnet, ausgenommen davon sind der Peter-Behrens-Bau & der Oelchenshammer.

Grafik Industrieanlage

Dieselmotor

1956

Dieselmotor für den Maschinen- und Generatorbetrieb

Dieselmotor, Motorenfabrik Herford GmbH, Herford/Westf., 1955, Stahl, 180 x 360 x 300 cm, Inv.-Nr.: sg h/661 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Im Jahre 1956 schaffte die Fa. Hendrichs als Ersatz für die Dampfmaschine einen Dieselmotor an, der in Eigenleistung in der Fabrik aufgestellt wurde. Wie zuvor die Dampfmaschine diente der Dieselmotor dazu, über eine Transmissionsanlage die Maschinen des gesamten Betriebes sowie zugleich einen Generator zur Stromerzeugung für den Lichtstrom anzutreiben.


Steigende Kohlenpreise sowie die hohen Personalkosten für den Betrieb der Dampfmaschine ließen den Solinger Schlägereibesitzer Peter-Wilhelm Hendrichs Anfang der 1950er Jahre über Alternativen zur Dampfkraftanlage nachdenken. In nächtelangen Berechnungen kam der junge Unternehmer zu dem Schluss, dass eine Kilowattstunde der Dampfmaschine 17 Pfennig und bei den Stadtwerken 13 Pfennig kosten würde, während sich die Kosten mit Hilfe eines Dieselmotors auf 8,3 Pfennig reduzieren ließen.


War die 1910 installierte letzte Dampfmaschine noch in einem neu gebauten und aufwändig gestalteten Maschinenhaus untergebracht worden, so musste für den Dieselmotor ein provisorisch hergerichteter Raum in einem ehemaligen Kesselhaus reichen. Von hier aus ließ sich die Maschine direkt an die Haupttransmissionswelle des benachbarten Raumes anschließen.


Die offenen Brennstoffbehälter mit dem Tagesvorrat wurden zunächst täglich über eine Handpumpe gefüllt. Die Kühlung des Motors erfolgte mit Hilfe von Leitungsspiralen, die durch unterirdische Wasserbassins führten. Diese waren mit Regenwasser gefüllt, das von den riesigen Dachflächen eingeleitet wurde. Das durch den Motor erhitzte Wasser nutzte der Tüftler Peter-Wilhelm Hendrichs zugleich zum Betrieb der Duschen in den Waschräumen.


Nachdem 1980 einer der beiden Zylinder gerissen war und der Motor nur noch die Hälfte seiner Leistung brachte, wurde ein großer Teil der Produktionsmaschinen mit Elektromotoren versehen. Gleichzeitig wurde der Generator abgeklemmt und auf RWE-Strom umgestellt.


Jochem Putsch


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