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Alle Standorte des LVR-Industriemuseums haben am 1. Mai von 11-18 Uhr geöffnet, ausgenommen davon sind der Peter-Behrens-Bau & der Oelchenshammer.

Grafik Industrieanlage

Straußenfederhut

1910 - 1919

Schwarzer Strohhut mit einer in die Krempe gesteckten weißen Straußenfeder

Straußenfederhut, 1910 - 1919, Stroh, Federn, Kunstfaser, Baumwolle, Metall, 43,00 x 32,00 x 16,00 cm, Inv.-Nr.: ra 02/362 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Anfang der 1910er Jahre war Südafrika weltweit der größte Lieferant für Straußenfedern. Große Teile der Bevölkerung leisteten sich nun Hüte und Fächer mit Straußenfedern. So auch die Dame, der einst der elegante Strohhut mit üppiger weißer Straußenfedergarnitur gehörte.


In der Damenmode stieg die Nachfrage nach Straußenfedern so zügellos an, dass in kürzester Zeit die gesamte Straußenpopulation Westasiens, der Arabischen Halbinsel und großer Teile Nordafrikas vom Aussterben bedroht war.


Als Reaktion wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts große Anstrengungen unternommen, Strauße zu züchten. Als idealer Standort für die Straußenzucht erwies sich aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen, der weitläufigen Flächen sowie der anfangs günstigen Bodenpreise die Region Kleine Karoo in Südafrika. Noch heute sind Oudtshoorn, die sogenannte Straußenhauptstadt, und die als Federpaläste bekannten Anwesen der Straußenbarone eine Touristenattraktion.


Der schwarze Strohhut aus der Sammlung des LVR-Industriemuseums stammt ebenfalls aus den 1910er Jahren. Er ist mit mehreren Straußenfedern dekoriert, die so raffiniert aneinandergeknotet wurden, dass sie wie eine einzige riesige Feder wirken. Mit dieser Technik verlängerte Federn werden als Pleureusen bezeichnet.


Weitere Informationen zur Ausstellung "Modische Raubzüge. Von Luxus, Lust und Leid. 1800 bis heute"


Natalie Linda


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